Entzieht der Präsident die Unterstützung? Musks Streit mit Trump: Tesla-Aktien brechen ein

US-Präsident Donald Trump und Milliardär Elon Musk streiten sich wieder. Das hat negative Folgen für sein Unternehmen.
Weil der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk wieder deutlich an Schärfe zugenommen hat, haben Tesla-Aktien an Wert verloren. Trump drohte damit, die staatlichen Subventionen für den E-Auto-Hersteller und andere Musk-Unternehmen überprüfen zu lassen. Er reagierte damit auf erneute Kritik Musks an seinem neuen Steuer- und Ausgabengesetz. "Elon bekommt möglicherweise mehr Subventionen als jeder andere Mensch in der Geschichte, bei weitem." Ohne diese Unterstützung müsste Musk "wahrscheinlich seinen Laden dichtmachen" und nach Südafrika zurückkehren, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.
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Tesla-Aktien brachen in der Spitze um 7,7 Prozent ein, bauten einen Teil der Verluste im Handelsverlauf aber wieder ab. Tesla meldete zudem im Juni den sechsten Monat in Folge einen Verkaufsrückgang in Schweden und Dänemark. Nach der Einführung der erneuerten Version seines Model Y in einigen europäischen Staaten legten die Neuzulassungen in Spanien und Norwegen dagegen den Angaben zufolge im Juni wieder zu.
Zurückhaltung an US-Börse
Nach der jüngsten Rekordjagd hat sich die Kauflaune der US-Anleger generell abgekühlt. Auf die Stimmung drückte die Zurückhaltung von US-Notenbankchef Jerome Powell bei Zinssenkungen sowie das Steuersenkungs- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump. Nach Rekordschlussständen am Montag gaben der S&P 500 und der Nasdaq am Dienstag jeweils nach. Der breit gefasste S&P 500 verlor zeitweise 0,4 Prozent auf 6178 Punkte, der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte bis zu 1,3 Prozent auf 20.105 Zähler ein. Dagegen konnte sich der Leitindex Dow Jones absetzen und Kurs auf sein im Dezember erreichtes Allzeithoch nehmen. In der Spitze stieg der Dow-Jones-Index um 1,2 Prozent auf 44.604 Zähler.
Powell bekräftigte auf dem Zentralbankforum der EZB im portugiesischen Sintra, er könne nicht sagen, ob es zu früh sei, eine Zinssenkung im Juli zu erwägen. Die Entscheidung werde von den wirtschaftlichen Daten abhängen. Allerdings gelte es grundsätzlich, abzuwarten und mehr Erkenntnisse über die Folgen der US-Zollpolitik auf die Inflation zu sammeln. US-Präsident Trump hat Powell für seinen vorsichtigen Kurs mehrfach scharf kritisiert und ihn immer wieder zu Zinssenkungen gedrängt.
Gespannt warteten Börsianer auf weitere Handelsabkommen. US-Finanzminister Scott Bessent warnte, dass den Ländern trotz der Verhandlungen in gutem Glauben drastisch höhere Zölle auferlegt werden könnten, da die Frist für den 9. Juli näher rücke. Die Unsicherheit im Zollstreit hatte zuvor auch den Dax um ein Prozent abrutschen lassen. Auch zwischen den USA und Japan hat sich der Ton im Handelsstreit verschärft. Die Regierung in Tokio betonte, dass sie den japanischen Agrarsektor nicht opfern werde, nachdem Trump sich beschwert hatte, dass Japan nicht genug amerikanischen Reis importiere.
- Nachrichtenagentur Reuters