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Parlamentswahl in Griechenland: Das sind die drei Kandidaten


Mitsotakis, Tsipras und Androulakis
Das sind die drei Kandidaten in Griechenland

Von afp
Aktualisiert am 21.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Alexis Tsipras (Archivbild): Der ehemalige Regierungschef Griechenlands möchte nochmal gewählt werden.Vergrößern des BildesAlexis Tsipras (Archivbild): Der ehemalige Regierungschef Griechenlands möchte noch mal gewählt werden. (Quelle: Thanassis Stavrakis/dpa)
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Griechenland wählt ein neues Parlament. Zwei der drei Kandidaten für das Amt des Regierungschefs sind keine Unbekannten.

Bei der Parlamentswahl in Griechenland am Sonntag stehen drei Kandidaten im Mittelpunkt, auch wenn vermutlich keiner von ihnen eine eigene Regierungsmehrheit zustande bringen kann.

Kyriakos Mitsotakis – von Haus aus Politiker

Der 55-jährige Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis strebt mit seiner Partei Nea Dimokratia eine zweite Amtszeit an. Er beruft sich im Wahlkampf auf das Wirtschaftswachstum der zurückliegenden vier Jahre und eine solide Außenpolitik mit zwei wichtigen Bündnissen mit den USA und Frankreich. Mitsotakis hat einen Abschluss der Universität Harvard und hat als Berater für McKinsey gearbeitet. "Wir haben jetzt viel mehr Erfahrung, um die Veränderungen anzugehen, die aus Griechenland einen modernen europäischen Staat machen werden", sagte er im Mai in einem Fernsehinterview.

Nach seinen Worten müsse das Land angesichts des Ukraine-Krieges und anderer Herausforderungen derzeit mit "starker Hand" geführt werden. Wenn seine Partei, deren Chef er seit 2016 ist, nicht wiedergewählt würde, wäre Griechenlands Wirtschaftsaufschwung gefährdet.

Mitsotakis kommt aus einer Politikerfamilie und versucht, im Umgang mit den Wählern sein elitäres Image abzuschütteln. Sein Vater Konstantinos Mitsotakis war vor drei Jahrzehnten Ministerpräsident, seine Schwester Dora Bakoyannis war Ministerin und die erste Bürgermeisterin von Athen. Der derzeitige Bürgermeister von Athen, Costas Bakoyannis, ist ihr Sohn und sein Neffe.

Mitsotakis ist mit der Unternehmerin Mareva Grabowski verheiratet, die die Luxus-Modemarke Zeus+Dione mitgegründet hat. Sie haben drei Kinder.

Alexis Tsipras – der gemäßigte Radikale

Alexis Tsipras war von 2015 bis 2019 Regierungschef, als Griechenland durch eine Schulden- und Finanzkrise ging, die Europa jahrelang in Atem hielt. Er will von den Wählerinnen und Wählern nun eine zweite Chance bekommen, um zu zeigen, was seine linke Partei Syriza erreichen kann, wenn die Staatsausgaben nicht von der EU und vom Internationalen Weltwährungsfonds (IWF) gedeckelt werden.

Dreimal hatten EU und IWF Griechenland ab 2010 vor dem Staatsbankrott gerettet, allerdings mit strikten Sparauflagen. Bedingung für die Rettungskredite waren etwa massive Kürzungen bei Renten und Gehältern, der monatliche Mindestlohn fiel damals auf weniger als 600 Euro.

Tsipras hatte sich den Auflagen der Gläubiger lange so energisch widersetzt, dass das Land fast den Euro verlassen musste. Erst im letzten Moment lenkte er ein und akzeptierte ein drittes Rettungspaket. 2018, also kurz vor Ende seiner Regierungszeit, lief das dritte Kreditprogramm. Seine Partei hat sich seither weiter in die politische Mitte bewegt.

Tsipras war der erste offen atheistische Ministerpräsident im religiösen Griechenland und der jüngste seit hundert Jahren. "Schluss mit Profiten, Ungleichheit, Vetternwirtschaft, Gleichgültigkeit, Arroganz, Ungerechtigkeit", sagte Tsipras in der vergangenen Woche bei einer Wahlkampfveranstaltung in Larisa. Er wirft Mitsotakis vor, Milliarden Euro an politische Verbündete und seine Familie verschwendet zu haben.

Tsipras kam mit 16 zur Politik, als er Schulproteste gegen die Bildungspolitik von Mitsotakis' Vater organisierte. In seiner Partei, die damals noch Synaspismos hieß, stieg er schnell auf, weil für die Bürgermeisterwahl in Athen 2006 ein neues Gesicht gesucht wurde. Zwei Jahre später wurde er Parteichef.

Tsipras ist seit der Schulzeit mit Betty Baziana zusammen und hat mit der Ingenieurin zwei Kinder.

Nikos Androulakis – der Neuling

Der 44-jährige Nikos Androulakis ist der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei Pasok-Kinal. Er wurde schon direkt nach seiner Wahl zum Parteichef 2021 als möglicher Koalitionspartner für Mitsotakis gehandelt. Aber dann wurde bekannt, dass Androulakis' Telefon vom Geheimdienst überwacht wurde. Seither fordert er eine Aufklärung der Abhöraffäre.

Androulakis ist Bauingenieur und war schon in der Parteijugend der Pasok engagiert. Für zwei Wahlperioden saß er im Europaparlament – im Parlament in Athen sitzt er bisher nicht. Im März verblüffte er die Öffentlichkeit mit der Bemerkung, er werde nur in eine Regierung eintreten, die weder von Mitsotakis noch von Tsipras angeführt werde. Androulakis kommt wie Mitsotakis von Kreta und ist alleinerziehender Vater.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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