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Taiwan: Präsidentschaftskandidat will Eltern Haustier schenken


Umstrittener Vorschlag in Taiwan
Präsidentschaftskandidat will Eltern Haustier schenken

Von t-online, lw

05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Terry Gou: Der Milliardär will taiwanischer Präsident werden.Vergrößern des BildesTerry Gou: Der Milliardär will taiwanischer Präsident werden. (Quelle: Walid Berrazeg/imago-images-bilder)
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Die Geburtenrate in Taiwan sinkt. Milliardär und Präsidentschaftskandidat Terry Gou will dem entgegenwirken – mit einem Vorschlag, der auf Kritik stößt.

Der taiwanische Präsidentschaftskandidat Terry Gou will auf eine außergewöhnliche Maßnahme setzen, um die Geburtenrate im Land anzukurbeln: Paare, die ein Baby bekommen, sollen ein kostenloses Haustier bekommen. Am Freitag sagte Gou, Gründer des iPhone-Fertigers Foxconn, in Taipeh, dass die sinkende Geburtenrate bekämpft werden könne, wenn frischgebackene Eltern eine Katze oder einen Hund geschenkt bekämen.

Wie der britische "Guardian" berichtete, hat Taiwan eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt. Dies sei auf die hohen Lebenshaltungskosten, Schwierigkeiten beim Zugang zur Kinderbetreuung und traditionelle Geschlechtererwartungen zurückzuführen. Die rasche Alterung bedroht demnach die Wirtschaft und die militärische Verteidigung des Landes.

"Gebären Sie ein Kind"

Derweil schaffen sich immer mehr Einwohner ein Haustier an – weil sie dieses einem Kind vorziehen. Gou will dagegen jedoch ankämpfen. "Gebären Sie ein Kind und ich lasse Sie ein weiteres Haustier großziehen", sagte er in einem Beitrag des Nachrichtensenders Formosa TV. Er habe kürzlich ein Tierheim besucht und sei der Meinung, dass zwei Probleme gleichzeitig gelöst werden könnten. "Wenn es in Zukunft keine Geburtenrate mehr gibt, wer kümmert sich dann um unsere pelzigen Freunde?", fragte er.

Regierungspolitiker und Tierschützer kritisierten den Vorstoß den Berichten zufolge. Gou verstehe den Druck, dem frischgebackene Eltern ausgesetzt sind, nicht, und seine Ansicht, dass Haustiere wie materielle Geschenke behandelt werden sollten, zeige auch, dass er keine Vorstellung von Tierrechten habe.

Wahl ist im Januar 2024

Gou hatte vergangene Woche angekündigt, bei der Wahl am 13. Januar 2024 als unabhängiger Kandidat anzutreten. Der 72-Jährige kritisierte die Regierungspartei von Präsidentin Tsai Ing-wen für ihre China-Politik, die einen Krieg wahrscheinlicher mache. "Wenn ich gewählt werde, verspreche ich, dass Taiwan keine zweite Ukraine wird", sagte Gou, der bereits bei den letzten Wahlen für die oppositionelle Kuomintang-Partei kandidieren wollte, aber in den Vorwahlen unterlag.

Die Kuomintang wird bei den kommenden Wahlen mit dem bisherigen Bürgermeister von Neu-Taipeh, Hou Yu-ih, antreten. Die regierende Fortschrittspartei (DPP) hatte im April den bisherigen Vizepräsidenten Lai Ching-te nominiert. Präsidentin Tsai Ing-wen darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.

Verwendete Quellen
  • theguardian.com: "Taiwan presidential hopeful offers pets for pregnancies in push to boost birth rate" (englisch)
  • youtube.com: "Terry Gou says extra pets for parents could boost Taiwan’s slumping birthrate" (englisch)
  • Nachrichtenagentur dpa
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