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Frankreich: Künstler wegen Sexvideo von Politiker verurteilt


Macron-Gefolgsmann
Russischer Künstler wegen Politiker-Sexvideo verurteilt

Von t-online, wan

19.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Piotr Pavlenski nach seinem Urteilsspruch: der russische Künstler wurde zu sechs Monaten Haft verurteilt.Vergrößern des BildesPiotr Pawlenski nach seinem Urteilsspruch: der russische Künstler wurde zu sechs Monaten Haft verurteilt. (Quelle: IMAGO/Stephane Lemouton / Bestimage)
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Ein Künstler ist in Frankreich verurteilt worden, weil er intime Informationen eines Politikers veröffentlicht hat. Reue zeigt Piotr Pawlenski aber nicht.

Intime Aufnahmen von Politikern sind deren Privatsache und kein Material für Kunstprojekte. Das hat jetzt ein Gericht in Frankreich unmissverständlich in einem Prozess gegen einen russischen Künstler klargestellt. Piotr Pawlenski hatte 2020 private Aufnahmen und Nachrichten des Pariser Bürgermeister-Kandidaten Benjamin Griveaux in als angebliche Kunst-Performance mit dem Titel "Pornopolitics" zur Schau gestellt. Der Politiker, der Präsident Emmanuel Macron nahe steht, zog daraufhin seine Kandidatur zurück.

Das Gericht verurteile Pawlenski jetzt zu einer Haftstrafe von sechs Monaten. Er kann die Strafe aber mit einer elektronischen Fußfessel ausgestattet außerhalb des Gefängnisses verbringen. Seine Partnerin wurde ebenfalls zu sechs Monaten verurteilt, allerdings auf Bewährung, berichtet die britische BBC. Beide müssen außerdem jeweils 15.000 Euro an den Politiker als Wiedergutmachung zahlen und auch die Gerichtskosten in Höhe von 5.000 Euro zahlen.

Künstler: "Mein größter Erfolg"

Pawlenskis Partnerin Alexandra de Taddeo war zuvor in einer Beziehung mit dem Politiker gewesen. Auf einer Webseite erschien 2020 ein Video, das Bildschirmfotos von Nachrichten zeigte, die sie mit dem Politiker ausgetauscht hatte. Außerdem gab es Aufnahmen von einem Mann, der Sex mit einer jüngeren Frau hatte. Taddeo war kurz nach Bekanntwerden der Webseite festgenommen worden, Pawlenski sagte dann aber nach Medienberichten, dass er das Video veröffentlicht habe. Gegenüber der "New York Times" sagte de Taddeo, sie habe nicht das Gefühl, etwas bereuen zu müssen. Pawlenski bezeichnete die Aktion als seinen "größten Erfolg".

Richard Malka, ein Anwalt, der Griveaux vertritt, sagte in einer Erklärung, sein Mandant sei "zufrieden, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde", aber dass "das Unrecht, das ihm zugefügt wurde, niemals wiedergutgemacht werden wird".

Pawlenski war lange Zeit ein regimekritischer Künstler in Moskau. Als Protest gegen die Verhaftung von Mitgliedern der Band Pussy Riot nähte er sich in 2012 den Mund zu. Im Jahr 2017 kam er nach Frankreich, wo er um Asyl gebeten hatte. Er kam schnell mit den Behörden in Konflikt, als er eine Filiale der französischen Nationalbank anzündete. Auch dies bezeichnete er als Kunstprojekt.

Verwendete Quellen
  • nytimes: "Artist Is Found Guilty in French Sex Tape Scandal" (englisch)
  • bbc.com: "Petr Pavlensky: Six-month sentence for Russian behind Macron ally sex video" (englisch)
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