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Irans Justiz lässt 33-Jährige auspeitschen – wegen Foto ohne Kopftuch


Wegen Foto ohne Kopftuch
Irans Justiz lässt 33-Jährige auspeitschen

Von dpa
Aktualisiert am 07.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Die kurdische Aktivistin Roja Heschmati: Ihr Fall sorgte in den sozialen Medien unter Iranerinnen und Iranern für große Empörung.Vergrößern des BildesDie kurdische Aktivistin Roja Heschmati: Ihr Fall sorgte in den sozialen Medien unter Iranerinnen und Iranern für große Empörung. (Quelle: Twitter @AlinejadMasih)
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Die iranische Justiz hat eine 33-Jährige wegen "moralischer Verstöße" auspeitschen lassen. Das Urteil sei in einer "mittelalterlicher Folterkammer" vollstreckt worden, sagte sie.

Im Iran hat die Auspeitschung einer 33-Jährigen einen Aufschrei ausgelöst. Wie Menschenrechtsaktivisten am Samstag berichteten, bestrafte Irans Justiz die kurdische Aktivistin Roja Heschmati in der Hauptstadt Teheran mit insgesamt 74 Peitschenhieben. Die Frau hatte selbst auf Facebook auf die Vollstreckung der Strafe aufmerksam gemacht und diese eindrücklich geschildert. Irans Justiz bestätigte die Vollstreckung der Peitschenhiebe. Diese seien im Rahmen des Gesetzes erfolgt, berichtete das Justizportal "Misan". In den sozialen Medien sorgte der Fall unter Iranerinnen und Iranern für große Empörung.

Laut der Zeitung "Shargh" wurde Heschmati im April 2023 nach der Veröffentlichung eines Fotos ohne das im Iran obligatorische Kopftuch festgenommen. Sie habe sich danach gegen zahlreiche juristische Vorwürfe wehren müssen. Eine mehr als 13-jährige Haftstrafe sei erfolgreich angefochten worden, sagte ihr Anwalt Masiar Tatati der Zeitung. Eine Verurteilung zu den Peitschenhieben wegen moralischer Verstöße blieb bestehen.

Ihr Kopftuch legte sie trotzdem vor Gericht ab

Auf ihrem inzwischen nicht mehr öffentlich einsehbaren Facebookprofil machte Heschmati bereits im Oktober ihr Urteil bekannt. Am 3. Januar schrieb Heschmati, dass sie mit ihrem Anwalt nach einer Vorladung vor den Behörden erschienen sei. Ihr Kopftuch habe sie trotz wiederholter Aufforderung aus Protest abgelegt. Den Ort, in dem sie ausgepeitscht wurde, beschrieb sie als "mittelalterliche Folterkammer".

Vor mehr als einem Jahr hatte der Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini schwere Proteste im Iran ausgelöst. Monatelang gingen vor allem junge Menschen auf die Straßen, um gegen das islamische Herrschaftssystem zu demonstrieren. Amini war nach einem mutmaßlich gewaltsamen Zusammenstoß mit den berüchtigten Sittenwächtern ins Koma gefallen und kurz darauf verstorben. Der Staat reagierte mit äußerster Härte. Inzwischen widersetzen sich immer mehr Frauen der Kopftuchpflicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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