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Russland: Nawalny beschwerte sich einen Tag vor seinem Tod bei Gericht


Im Straflager "Polar Wolf"
Nawalny beschwerte sich einen Tag vor seinem Tod bei Gericht

Von t-online, csi

21.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Gedenkort für Alexej Nawalny: Der tote Kreml-Kritiker reichte insgesamt über 101 Klagen ein.Vergrößern des BildesGedenkort für Alexej Nawalny: Der tote Kreml-Kritiker reichte insgesamt über 101 Klagen ein. (Quelle: Kim Jae-Hwan / SOPA Images/imago-images-bilder)
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Bereits im November erklärte Alexej Nawalny, dass die Briefe seiner Frau ihn in Haft nicht erreichen. Einen Tag vor seinem Tod beschwerte er sich darüber wohl auch vor Gericht.

Einen Tag vor seinem Tod soll Alexej Nawalny vor Gericht über die Beschlagnahmung von Briefen durch die Zensoren beschwert haben, die er in seiner Strafkolonie in Sibirien nicht erhalte. Das berichtete der russischsprachige Sender der BBC. Die letzte Klage des Kremlgegners wurde demnach am 15. Februar auf der Website des zuständigen Gerichts registriert.

Am Morgen des 16. Februar, dem Todestag von Nawalny, um 10.18 Uhr sei sie zur Prüfung angenommen. Den offiziellen Angaben zufolge war er zu dem Zeitpunkt noch am Leben. Die Anhörungen zu dem Fall waren für den 4. März angesetzt.

Nawalny bekam bereits im November keine Briefe seiner Frau

Dass er sich über die Beschlagnahmung von Briefen durch die Zensur beschwerte, geht aus den offiziellen Registrierungen der Klage nicht hervor, schreibt die BBC. Eine mit der Klage vertraute Quelle habe dies behauptet. Von offizieller Seite werde lediglich betont, dass sich die Klage "auf die Anfechtung von Entscheidungen, Handlungen (Untätigkeit)" von Behörden und Beamten bezieht und nicht im Zusammenhang mit unangemessenen Haftbedingungen für Verurteilte stehe.

Bereits im November schrieb Nawalny in seinem Telegram-Kanal, dass er keine Briefe von seiner Frau Julia Nawalnaja erhalten habe. "Schon jetzt teilt mir die Verwaltung jeden Tag mit, dass ein weiterer Brief von Navalna Y.B. nicht an mich ausgehändigt werden kann und von der Zensur beschlagnahmt wird, da er Anzeichen für die Vorbereitung eines Verbrechens enthält", erklärte er damals. Auch andere Briefe, die Nawalny beispielsweise an den im Exil lebenden russischen Fotografen Evgeny Feldman schickte, wurden von den Zensoren kontrolliert, bevor sie zugestellt wurden. Mehr dazu lesen Sie hier.

In der Vergangenheit reichte Nawalny laut BBC 101 Klagen ein, kurz vor seinem Tod war er in einer Verhandlung zu einer solchen Klage vor einem Gericht per Videokonferenz erschienen. Laut medizinischen Experten schien er den Videos nach zu urteilen keine schweren Krankheiten zu haben. Nawalnys Anhänger werfen dem Kreml daher vor, Nawalny getötet zu haben. Dass die Behörden die Herausgabe seiner Leiche verzögern, werten sie als Vertuschungsversuch dessen.

Verwendete Quellen
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