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Wahl in Großbrittanien 2017: Theresa Mays Konservative verpassen Mehrheit


Wahl-Desaster statt historischer Sieg
Theresa May hat sich verzockt

dpa, Christoph Meyer

Aktualisiert am 09.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Theresa May hat mit der Neuwahl in Großbritannien einen Fehler gemacht.Vergrößern des Bildes
Theresa May hat mit der Neuwahl in Großbritannien einen Fehler gemacht. (Quelle: Stefan Rousseau/PA/ap)
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Theresa May wollte die Schwäche der Labour-Partei nutzen und hoffte auf einen großen Wahlsieg. Es kam ganz anders. Jetzt muss sich die Premierministerin massiver Kritik stellen und sogar um ihren Job bangen.

Ohne Not hatte May im April eine Neuwahl angekündigt, ermutigt durch die schlechten Umfragewerte der oppositionellen Labour-Partei. Ein historischer Wahlsieg sollte es werden - stattdessen musste sie um jeden Sitz im Parlament bangen und auch um ihren eigenen Job.

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Großbritannien droht schädliche Hängepartie

Nach dem überraschend schlechten Abschneiden dürfte ihre Führungsrolle in der konservativen Partei in Frage stehen. Aus der von May mit der Neuwahl gewünschten "starken und stabilen Führung" wurde nichts.

Als Theresa May antrat, wurde sie bereits als Margaret Thatcher mit Herz gefeiert. Doch es gelang ihr nicht, die Bevölkerung zu einen. Sie forderte einen harten Brexit mit Austritt aus dem Europäischen Binnenmarkt und der Zollunion.

Dass knapp die Hälfte der Briten beim Brexit-Referendum im vergangenen Jahr für einen Verbleib in der EU gestimmt hatte, ignorierte sie. Ihre Aufrufe zur Einheit blieben hohl. Im Wahlkampf setzte sie alles auf die schlechten Umfragewerte ihres Rivalen Jeremy Corbyn. Doch das reichte offenbar nicht.

Keine eigene politische Vision

Ihre mantrahaft wiederholten Phrasen brachten ihr den Spitznamen "Maybot" ein - eine Mischung aus May und Roboter. Bei kritischen Nachfragen aus dem Publikums bei Fernsehauftritten wirkte sie teilweise panisch, kam ins Straucheln. Bei einem Kreuzverhör im Fernsehen wurde sie vom Publikum ausgelacht.

Katastrophal für May war die Ankündigung im Parteiprogramm, Demenzkranke für ihre Pflege zur Kasse zu bitten. Sie musste zurückrudern, was sie noch schlechter aussehen ließ. Hinter den Phrasen von der "starken und stabilen Führung" und dem "Großbritannien, das für alle funktioniert" offenbarte sich eine erschreckende Leere.

May hatte keine politische Vision für das Land jenseits ihres eigenen Machtwillens. Corbyn, so dachte sie, würde ihr den Wahlsieg leicht machen. Doch soziale Themen und Sicherheit bestimmten den Wahlkampf weitaus stärker als das Thema EU-Austritt.

Corbyn zeigt sich streitlustig

Corbyn wusste das zu nutzen. Im Wahlkampf war er ganz in seinem Element. Anders als seine Widersacherin scheute er sich nicht vor TV-Debatten. Jahrzehntelange Erfahrung als Redner auf zahllosen Demos zahlten sich aus. Es gelang ihm, den Vorsprung der Konservativen bis auf wenige Prozentpunkte schrumpfen zu lassen.

Auch wenn Labour bei der Parlamentswahl erneut nur zweitstärkste Kraft wurde, vielleicht hat jetzt die Wende für die zuletzt arg gebeutelte Partei begonnen.

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