Hochrechnung Aserbaidschans Präsident Alijew mit 86 Prozent wiedergewählt

Bei der vorgezogenen Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan hat der autoritär regierende Staatschef Ilcham Alijew laut ersten Hochrechnungen mit deutlicher Mehrheit gesiegt. Die Opposition protestiert.
Nach Auszählung von rund 67 Prozent der Stimmen kam Alijew auf rund 86 Prozent, wie die Wahlkommission am Mittwoch mitteilte. Die wichtigsten Oppositionsparteien in der Kaukasusrepublik hatten den Urnengang boykottiert.
Zur Wahl aufgerufen waren 5,2 Millionen Bürger. Neben Amtsinhaber Alijew standen zwar sieben weitere Kandidaten zur Wahl. Sie sind aber kaum bekannt und führten so gut wie keinen Wahlkampf. Oppositionsführer sprachen von Scheinkandidaten, die der Wahl einen legitimen Anstrich verleihen sollten.
Opposition fühlt sich betrogen
Alijew ist seit 15 Jahren in Aserbaidschan an der Macht und steht nun vor seiner vierten Amtszeit. Der 56-Jährige hatte die Präsidentschaftswahl Anfang Februar überraschend um mehrere Monate vorgezogen, ohne dafür einen Grund zu nennen. Die Opposition sah darin den Versuch, den Wahlkampf zu verkürzen und Bemühungen zu erschweren, Wahlbetrug zu verhindern.
Alijews Familie beherrscht die an Erdgas- und Erdölvorkommen reiche Ex-Sowjetrepublik seit Jahrzehnten. Alijew rückte nach dem Tod seines Vaters Heidar 2003 an die Staatsspitze und wurde 2008 und 2013 wiedergewählt. Die Opposition sprach jedes Mal von Wahlbetrug.
- AFP