Wegen Korruptionsverdacht Durchsuchungen bei Frankreichs Linkspartei

Nachdem die Pariser Staatsanwaltschaft Frankreichs Linkspartei durchsucht hat, ist Parteichef Mélenchon empört: Das Vorgehen solle ihn und seine Anhänger einschüchtern.
Korruptionsermittler haben Räumlichkeiten von Frankreichs Linkspartei "La France Insoumise" ("Das unbeugsame Frankreich") durchsucht. Das bestätigte eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund seien zwei Vorermittlungsverfahren der Pariser Staatsanwaltschaft: Dabei ginge es zum einen um einen möglicherweise zu Unrecht beschäftigter Assistenten im EU-Parlament und zum anderen um Fragen in Bezug auf die Wahlkampffinanzierung.
Der Chef der Partei, Jean-Luc Mélenchon, protestierte in einer Videobotschaft auf Facebook gegen die Durchsuchungen. Das Vorgehen sei nicht demokratisch und diene dazu, seine Anhänger einzuschüchtern. "Sie werden sehen, morgen finden sie einen Vorwand oder irgendeinen Grund, uns in den Knast zu stecken", sagte er. "Das ist ihre neue Technik."
Die Ermittler seien am Dienstagmorgen nicht nur zum Sitz der Partei gekommen, sondern hätten auch ihn und seine Mitarbeiter zu Hause aufgesucht und Handys sowie Festplatten konfisziert.
- dpa