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Chile: Kommunistin Jeannette Jara führt Linke in Präsidentschaftswahl


Jeannette Jara
Diese Kommunistin soll den Rechtsruck in Chile stoppen

Von t-online
30.06.2025 - 14:07 UhrLesedauer: 2 Min.
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Jeannette Jara (Archivbild): Sie soll die Linke in die Präsidentschaftswahl führen. (Quelle: IMAGO/Lucas Aguayo Araos/imago)
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Im November sind Präsidentschaftswahlen in Chile. Die Kräfte links der Mitte einigen sich auf eine gemeinsame Kandidatin: Jeannette Jara, bekennende Kommunistin.

Sie ist 51, ehemalige Arbeitsministerin und Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles (PCCh): Jeannette Jara. Im November soll sie die linken Kräfte in Chile in die Präsidentschaftswahl führen. Jara setzt sich bei den Vorwahlen mit rund 60 Prozent der Stimmen durch.

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"Heute beginnt ein neuer Weg, den wir gemeinsam beschreiten werden, in der Überzeugung, ein gerechteres und demokratischeres Chile aufzubauen. Angesichts der Bedrohung durch die extreme Rechte reagieren wir mit Einheit, Dialog und Hoffnung", twitterte Jara nach ihrem Vorwahlsieg.

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Die Juristin Jara hat sich als Arbeitsministerin in Chile einen Namen gemacht, unter anderem mit der Durchsetzung der 40-Stunden-Woche. Sie zählt zum pragmatischen Teil einer kommunistischen Partei, die sich immer noch als marxistisch-leninistisch versteht. Einen Prozess der Erneuerung hat Chiles kommunistische Partei nach 1990 nie erlebt.

Sturz Pinochets als Zeitenwende

1990 ist das Datum für die Zeitenwende in Chile. Damals wurde General Augusto Pinochet im Amt des Präsidenten abgelöst. Der General hatte am 11. September 1973 mit Unterstützung der CIA den linken Präsidenten Salvador Allende mit einem Putsch gestürzt und ein System der Gewaltherrschaft etabliert. Tausende starben, Zehntausende wurden gefoltert, noch mehr verließen unter teils abenteuerlichen Bedingungen das Land.

Eine von ihnen war Michelle Bachelet. Sie floh mit ihrer Mutter in die DDR und studierte dort Medizin. Nach ihrer Rückkehr begleitete das Mitglied der Sozialistischen Partei zwei Mal das Präsidentenamt. Mit Jara könnte erstmals eine Kommunistin in den Präsidentenpalast einziehen.

Bachelet regierte von 2006 bis 2010 sowie von 2014 bis 2018. Eine direkte Wiederwahl des Präsidenten ist in Chile nicht möglich. Deshalb kann auch der regierende Präsident Gabriel Boric nicht erneut für das Amt kandidieren.

"Wichtig ist, dass sich am Ende alle progressiven Sektoren hinter einer einzigen Kandidatur vereinen", sagte Boric nach Jaras Sieg bei der Vorwahl. Allerdings fiel ihr Erfolg schwächer aus als der von Boric vor vier Jahren.

Borics Regierung hatte zuletzt stark an Popularität eingebüßt. Vor drei Jahren hatte ihn die Zeitung "Die Welt" noch als Hoffnungsträger gefeiert und notiert "Boric steht stellvertretend für eine neue selbstbewusste Linke in Lateinamerika, die für sich einen eigenen Politikstil und unabhängige Positionen vertritt." Und: "Das wirklich Spannende an Boric ist aus internationaler Sicht etwas ganz anderes: Der bewusste Bruch mit Tabus linker Politik, zu denen vielen der etablierten sozialistischen Köpfe nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in Europa bislang der Mut fehlt. Damit wird Boric auch für die deutsche Linke zu einem interessanten Studienobjekt." Mit Jara geht es etwas dogmatischer zu.

Die Präsidentschaftswahl im November wird deshalb mit Spannung erwartet. Doch tritt die erstarkte Rechte nicht mit einem Kandidaten an. Die politische Linke setzt auf eine Kandidatin: Jeannette Jara. Sie sprach am Tag der Vorwahl von einem "gemeinsamen Weg" und erklärte: "Lasst uns mit all der Kraft und Hoffnung gehen."

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