Fünf Tote, fast 200 Festnahmen: In Südafrika randalieren Einwohner gegen Ausländer, bewaffnen sich mit Äxten und Macheten. Der Präsident ruft seine Landsleute zur Ordnung.
Bei rassistischen Ausschreitungen sind in Südafrika fünf Menschen getötet worden. Es seien mindestens 189 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Präsident Cyril Ramaphosa verurteilte in einer auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft die Gewalt, die sich seit Sonntag unter anderem gegen ausländische Geschäfte richtete. Die Angriffe seien absolut inakzeptabel.
I condemn the violence that has been spreading around a number of our provinces in the strongest terms. I’m convening the ministers in the security cluster today to make sure that we keep a close eye on these acts of wanton violence and find ways of stopping them. pic.twitter.com/sizZkwIyPO
— Cyril Ramaphosa 🇿🇦 (@CyrilRamaphosa) September 3, 2019
Unter den Toten seien hauptsächlich Südafrikaner, teilten die Behörden mit. Randalierer – manche mit Äxten und Macheten bewaffnet – plünderten in den vergangenen drei Tagen in Johannesburg und Südafrikas Hauptstadt Pretoria unter anderem Geschäfte ausländischer Einwanderer und setzten Autos und Gebäude in Brand.
Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Gummigeschosse gegen die Randalierer ein. In einer Provinz im Nordosten des Landes wurden Lkws angezündet, weil Randalierer vermuteten, dass sie ausländischen Fahrern gehörten. Präsident Ramaphosa forderte in seiner Twitter-Botschaft ein sofortiges Ende der Ausschreitungen.
Landesweiter Protest von Lkw-Fahrern
Die Unruhen hatten am Sonntag begonnen, nachdem ein Gebäude in der Innenstadt von Johannesburg in Brand geraten und zusammengestürzt war. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. Die Ausschreitungen breiteten sich danach auf andere Stadtteile Johannesburgs und die Stadt Pretoria aus. Am Sonntag hatte sich überdies ein landesweiter Protest von Lkw-Fahrern gegen die Beschäftigung ausländischer Fahrer gerichtet.
In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika immer wieder ausländerfeindliche Gewaltausbrüche. Einige Südafrikaner geben Einwanderern aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe die Schuld für die hohe Arbeitslosigkeit.
Im Jahr 2015 starben sieben Menschen bei fremdenfeindlichen Angriffen und Plünderungen in Johannesburg und Durban. Die schlimmste Welle fremdenfeindlicher Gewalt gab es im Jahr 2008 mit 62 Toten.
- Nachrichtenagentur AFP