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Türkei: Erstes Gebet in Hagia Sophia nach Umwandlung in Moschee


Nach Umwandlung in Moschee
Erdogan besucht erstes Gebet in der Hagia Sophia

Von afp, dpa
Aktualisiert am 24.07.2020Lesedauer: 2 Min.
In der ersten Reihe: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nimmt am ersten Gebet in der Hagia Sophia nach ihrer Wiederumwidmung zur Moschee teil.Vergrößern des BildesIn der ersten Reihe: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nimmt am ersten Gebet in der Hagia Sophia nach ihrer Wiederumwidmung zur Moschee teil. (Quelle: Turkish Presidency/ap-bilder)
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Fast ein Jahrhundert lang war die Hagia Sophia ein Museum, auf Anweisung des türkischen Präsidenten wird das Bauwerk nun wieder als Moschee genutzt. Orthodoxe Christen sprechen von einem Tag der Trauer.

In der Hagia Sophia in Istanbul ist am Freitag das erste muslimische Gebet seit der Umwandlung des Wahrzeichens in eine Moschee abgehalten worden. Rund tausend Gläubige nahmen im Gebäude an der Zeremonie im Beisein des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan teil. Der Staatschef hatte die Umwandlung der früheren byzantinischen Kathedrale in eine Moschee am 10. Juli angeordnet, nachdem das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei zuvor den jahrzehntelang geltenden Museumstatus des Gebäudes aufgehoben hatte.

Vor dem historischen Kuppelbau versammelten sich Tausende Gläubige, einige hatten bereits die Nacht vor der Moschee verbracht. Wegen der Corona-Pandemie durften nicht mehr als tausend Gläubige die Moschee betreten. Die ersten Gläubigen wurden ab 10 Uhr türkischer Zeit in das historische Bauwerk gelassen.

"Tag der Trauer für das gesamte Christentum"

Präsident Erdogan saß bereits vor Beginn des eigentlichen Gebets in der Hagia Sophia und hörte der Predigt des Imams zu, wie Aufnahmen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zeigten. Der islamisch-konservative Präsident trug zwischenzeitlich eine Atemschutzmaske und befand sich in Begleitung einiger hoher Beamter.

Das Oberhaupt der Kirche Griechenlands sprach anlässlich des ersten muslimischen Gebets seit 1934 in dem Bauwerk von einem Trauertag. "Heute ist ein Tag der Trauer für das gesamte Christentum", sagte Erzbischof Hieronymos. Er bezeichnete die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee einen "unheiligen Akt der Schändung".

Hagia Sophia wurde 1934 zum Museum erklärt

Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet und war über Jahrhunderte die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und eine der wichtigsten Kirchen der Christenheit. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde sie in eine Moschee umgewandelt.

Nach der türkischen Republikgründung wurde sie 1934 zum Museum erklärt. Die Umrüstung in ein Museum war eine zentrale Reform der modernen Republik unter der Führung des säkularen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk. Erdogans Entscheidung, den Kuppelbau wieder für muslimische Gebete zu öffnen, sorgte international für Kritik.

Vor zwei Wochen hatte das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei den Status der Hagia Sophia als Museum annulliert. Erdogan ordnete daraufhin die Nutzung als Moschee an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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