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Nach Todesfall - Polen: "Minute des Schreiens" - Demo gegen Abtreibungsgesetz


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Polens "Minute des Schreiens" – Demo gegen Abtreibungsgesetz

Von dpa, afp
Aktualisiert am 07.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Wegen Abtreibungsgesetz: Nach dem Tod einer Schwangeren haben zehntausende Menschen in ganz Polen protestiert. (Quelle: Glomex)
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In Polen ist es kaum noch möglich, eine sichere Abtreibung durchzuführen. Nun ist eine 30-Jährige gestorben, die als erstes Opfer der Gesetzesänderung gilt. Das sorgt für Proteste.

Zehntausende Menschen haben in Warschau und mehreren anderen polnischen Städten gegen die restriktiven Abtreibungsgesetze des Landes demonstriert. Das berichtete der Nachrichtensender TVN24.

Mit einer "Minute des Schreiens" (statt Schweigeminute) als Höhepunkt der Warschauer Kundgebung erinnerten die Protestierenden an den Tod einer schwangeren Frau im Oktober im Krankenhaus der südpolnischen Stadt Pszczyna. Der Tod der 30-Jährigen wird von der Staatsanwaltschaft untersucht.

Auf Protestzügen skandierten sie am Samstag unter anderem in der Hauptstadt Warschau "Nicht eine Einzige mehr" und hielten Fotos der 30-jährigen Izabela hoch, die in einem Krankenhaus gestorben war. Sie ist nach Angaben von Frauenrechtsgruppen das erste Opfer des seit einem Jahr geltenden nahezu vollständigen Abtreibungsverbotes.

"Die Ärzte haben den Tod des Fötus abgewartet"

Izabela war in einem Krankenhaus in Pszczyna im Süden des Landes gestorben, sie war in der 22. Woche schwanger und mit schweren Komplikationen eingeliefert worden. "Die Ärzte haben den Tod des Fötus abgewartet. Der Fötus ist tot, die Patientin ist tot, septischer Schock", erklärte die Anwältin der Familie, Jolanta Budzowska.

Protestierende halten Schilder mit dem Gesicht der verstorbenen Izabela hoch: Für den Tod der 30-Jährigen soll das geltende Abtreibungsrecht, dass einen sicheren Schwangerschaftsabbruch kaum möglich macht, verantwortlich sein.
Protestierende halten Schilder mit dem Gesicht der verstorbenen Izabela hoch: Für den Tod der 30-Jährigen soll das geltende Abtreibungsrecht, dass einen sicheren Schwangerschaftsabbruch kaum möglich macht, verantwortlich sein. (Quelle: Zuma Wire/imago-images-bilder)

Das Schicksal von Izabela hat die regelmäßigen Proteste gegen das seit einem Jahr geltende nahezu vollständige Abtreibungsverbot verstärkt. "Ich bin hier, damit keine einzige Frau mehr in Gefahr ist", sagte bei der Demonstration in Warschau die etwa 40-jährige Ewa Pietrzyk der Nachrichtenagentur AFP. "Das aktuelle Recht tötet Frauen." Auch in rund 70 anderen Städten gab es am Samstag Proteste gegen das Abtreibungsrecht.

Izabelas Familie beklagte, die behandelnden Ärzte hätten eine "abwartende Haltung" eingenommen, was sie auf die gesetzlichen Vorschriften zurückführte, die einen legalen Schwangerschaftsabbruch nahezu unmöglich machen.

Zwei Ärzte nach Vorfall suspendiert

Die nationalkonservative Regierung hatte hingegen erklärt, Izabelas Tod habe nichts mit dem neuen Gesetz zu tun. Zwei Ärzte in dem Krankenhaus in Pszczyna waren nach dem Vorfall suspendiert worden. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Proteste in Warschau: Zehntausende haben am Samstag demonstriert.
Proteste in Warschau: Zehntausende haben am Samstag demonstriert. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Polens Oberstes Gericht hatte mit Unterstützung der Regierung im Oktober 2020 auch die Abtreibung schwer fehlgebildeter Föten für verfassungswidrig erklärt und damit das ohnehin schon sehr restriktive Abtreibungsrecht weiter verschärft. Seitdem gab es immer wieder Massenproteste gegen das Urteil, diese verstärkten sich zum Jahrestag des Urteils und durch den Tod von Izabela.

In Polen gibt es jährlich weniger als 2.000 legal vorgenommene Schwangerschaftsabbrüche. Frauenrechtsorganisationen schätzen jedoch, dass pro Jahr etwa 200.000 Polinnen illegal abtreiben oder dafür ins Ausland gehen.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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