Wildpark will Wildschwein "Putin" umbenennen

Der Betreiber des Wildparks gab ihm den Namen mit einem Schmunzeln β das mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine schnell verflogen ist. Wildschwein "Putin" soll einen neuen Namen erhalten.
"Putin" wird umbenannt β zumindest in einem Wildpark in Oberfranken. Dort lebt ein Wildschwein mit dem Namen des russischen PrΓ€sidenten, soll diesen aber wegen des Angriffskriegs in der Ukraine wieder entzogen bekommen. "Es ist unter aller WΓΌrde, was der Mann abzieht", sagt Eckard Mickisch, der Betreiber des Wildparks Waldhaus Mehlmeisel (Landkreis Bayreuth), mit Blick auf den echten Putin. Der neue Name wird in einer Online-Abstimmung ermittelt.
Er habe das Tier schon als Frischling bekommen, erzΓ€hlt Mickisch. Weil der Keiler russischstΓ€mmig sei, habe er ihn "mit einem Schmunzeln" Putin genannt. "Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass keine Sau so einen Namen verdient hat", sagt Mickisch. Wenige Tage nach dem Angriff auf die Ukraine habe er entschieden, den Namen nicht mehr zu benutzen.
Ukrainische GeflΓΌchtete hΓ€tten in dem Park freien Eintritt. "Da kommen Kinder mit ihren MΓΌttern, lachen und freuen sich β und plΓΆtzlich fΓ€llt der Name 'Putin'", sagt Mickisch. "Allein aus Respekt diesen Menschen gegenΓΌber muss der Name weg."
Wird es "Selenskyj" oder "Klitschko"?
Der tierische "Putin" ist vier Jahre alt und bringt gute 200 Kilogramm auf die Waage β und ist dabei noch lΓ€ngst nicht ausgewachsen, sein Vater wog 350 Kilogramm. "Das sind richtig brachiale GerΓ€te", sagt Mickisch mit Blick auf die russischen Wildschweine, die demnach deutlich schwerer als ihre mitteleuropΓ€ischen Verwandten werden kΓΆnnen.
"Putin" sei sozialvertrΓ€glich und umgΓ€nglich, in seiner Rotte mit 21 Tieren im Schwarzwildgehege aber schon der Oberkeiler. "Wenn er an den Futtertrog kommt, rutschen alle zur Seite. Aber er ist kein Diktator", sagt Mickisch.
Gut 2.700 neue NamensvorschlΓ€ge habe es nach einem ersten Aufruf an die Γffentlichkeit gegeben. Als Favoriten kristallisierten sich eigentlich "Selenskyj" oder "Klitschko" heraus. "Aber ich will nicht politisieren", sagt Mickisch. Die Betreiber grenzten die VorschlΓ€ge auf fΓΌnf Namen ein. Γber die kann noch bis Sonntag im Internet abgestimmt werden. "Das machen wir diesmal total demokratisch", sagt Mickisch. Zur Auswahl stehen "Igor", "Frederick", "Mir" (ukrainisch und russisch fΓΌr "Frieden"), "Eberhofer" und "Gustl".
- Nachrichtenagentur dpa