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Russischer Wissenschaftler Dmitri Kolker stirbt kurz nach Inhaftierung


Dmitri Kolker
Russischer Wissenschaftler stirbt kurz nach Inhaftierung

Von dpa, rtr, t-online
03.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Hauptgebäude der staatlichen Universität Nowosibirsk: Hier forschte der verstorbene Dmitri Kolker.Vergrößern des BildesHauptgebäude der staatlichen Universität Nowosibirsk: Hier forschte der verstorbene Dmitri Kolker. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)
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Der Physiker Dmitri Kolker ist kurz nach seinem Transport nach Moskau verstorben. Er war des Landesverrats beschuldigt worden.

Der wegen des Verdachts auf Landesverrat verhaftete russische Physiker Dmitri Kolker ist wenige Tage nach seiner Inhaftierung gestorben. Er sei aus dem Untersuchungsgefängnis auf die Intensivstation eines Moskauer Krankenhauses verlegt worden und dort gestorben, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag mit.

Sein Anwalt Alexander Fedulow bestätigte den Tod am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Der Verteidiger kündigte rechtliche Schritte an: "Morgen werden wir Beschwerde wegen seiner Inhaftierung einlegen." Kolker war in Sibirien verhaftet und nach Moskau geflogen worden, obwohl er seinem Anwalt zufolge an fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs litt.

Kolkers Familie erklärte vor einigen Tagen, der Doktor der Physik und Mathematik sei aus einem Krankenhaus in der sibirischen Stadt Nowosibirsk abgeholt worden, wo er über eine Sonde ernährt worden sei. Mitarbeiter des Geheimdienstes FSB hätten ihn auf einen Flug nach Moskau gebracht.

Die Familie widerspricht den Verdächtigungen

In der Staatsuniversität von Nowosibirsk leitete Kolker das Laboratorium für Quantenoptik-Technologien am Institut für Laserphysik. Quantenoptik befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie. Kolker war an der Entwicklung von Lasern unter anderem für medizinische Zwecke beteiligt.

Die Ermittler werfen Kolker Geheimnisverrat an China vor. Nach Angaben seines Sohnes hat der Forscher im Rahmen eines Wissenschaftsaustauschs zwar in China Vorlesungen vor Studenten gehalten, wurde dabei jedoch stets von FSB-Agenten begleitet. Auch die Vorlesungen seien bis ins Detail mit dem Geheimdienst abgestimmt worden, damit dort keine Informationen auftauchten, die als Staatsgeheimnis gelten, sagte er.

Neben Kolker war in dem Zusammenhang auch der 75-jährige Anatoli Maslow festgenommen worden, der zum Hyperschall forschte. Die Strafverfolgung von Wissenschaftlern wegen angeblichen Hochverrats hat in Russland zuletzt deutlich zugenommen, speziell nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine gab es gleich mehrere Fälle. Landesverrat wird in Russland mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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