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Hamas veröffentlicht Video von gefangenem Israeli – Zweifel an Echtheit


Zweifel an Echtheit
Hamas veröffentlicht Video von gefangenem Israeli

Von dpa, afp, jpd

17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Anhänger der palästinensischen islamischen Hamas-Bewegung bei einer Kundgebung: Seit Jahren laufen Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel.Vergrößern des BildesAnhänger der palästinensischen islamischen Hamas-Bewegung bei einer Kundgebung: Seit Jahren laufen Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel. (Quelle: IMAGO/Ashraf Amra \ apaimages/imago-images-bilder)

Die Hamas hat ein Video eines israelischen Gefangenen im Gazastreifen geteilt. Es soll Avera Mengistu zeigen, der 2014 verschwand. Doch es gibt Zweifel.

Die Palästinenserorganisation Hamas hat am Montag Videoaufnahmen eines israelischen Staatsbürgers veröffentlicht, der seit 2014 im von ihr kontrollierten Gazastreifen gefangen gehalten wird. "Ich bin der Gefangene Avera Mengistu. Wie lange werde ich noch hier sein?", sagt der Israeli äthiopischer Abstammung auf Hebräisch in die Kamera. Unklar blieb, wann das im Onlinedienst Telegram veröffentlichte Video entstanden ist.

Es wäre das erste Lebenszeichen des Mannes, der 2014 die Grenze von Israel in den blockierten Gazastreifen überquerte. Der Bruder des Gefangenen sagte im israelischen Fernsehsender Channel 12, er könne nicht sicher sagen, ob es sich wirklich um seinen Bruder handele. Nach Angaben seiner Familie hat Mengistu psychische Probleme.

Die israelische Armee prüft nach Angaben eines Sprechers die Echtheit des Videos. Es sei zu hoffen, dass Mengistu am Leben und wohlauf sei. Israel unternehme alles, "um seine gefangenen und vermissten Söhne nach Hause zu bringen", erklärte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu. 2011 hatte Israel im Austausch für den französisch-israelischen Soldaten Gilad Schalit mehr als 1.000 Palästinenserinnen und Palästinenser freigelassen. Schalit war mehr als fünf Jahre lang von der Hamas festgehalten worden.

Verhandlungen über Gefangenenaustausch

Seit Jahren laufen zwischen Israel und der Hamas Bemühungen um eine Vereinbarung. Dabei geht es um die Übergabe der sterblichen Überreste von zwei Soldaten aus dem Gaza-Krieg 2014 sowie die Freilassung Mengistus und eines Mannes, der 2015 die Grenze in den Gazastreifen überquert hatte. Im Sommer hatte die Hamas ein Video mit diesem Mann veröffentlicht. Der israelische Araber war darin in einem Bett mit Sauerstoffmaske zu sehen. Die Aufnahmen sorgten für Empörung.

Im Gazastreifen leben etwa zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Die Hamas riss dort 2007 gewaltsam die Macht an sich. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Die Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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