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Trumps US-Zölle: Lesotho kämpft ums wirtschaftliche Überleben


Fabriken müssen schließen
Erstes Land bricht unter US-Zöllen zusammen

Von t-online
Aktualisiert am 02.08.2025 - 09:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Arbeiterin in einer Fabrik in Lesotho (Symbolbild): Im Zuge der Zölle mussten mehrere Fabriken schließen.Vergrößern des Bildes
Arbeiterin in einer Fabrik in Lesotho (Symbolbild): Im Zuge der Zölle mussten mehrere Fabriken schließen. (Quelle: IMAGO/Wang Guansen/imago-images-bilder)
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Die USA haben die Einfuhrzölle für Waren aus Lesotho deutlich gesenkt. Doch für das kleine Land im südlichen Afrika kommt diese Entscheidung womöglich zu spät.

Seit dem 1. August belegt die US-Regierung das kleine afrikanische Land Lesotho nur noch mit 15 Prozent Strafzöllen. Im April war es im Zuge der sogenannten "Liberation Day"-Zölle hart getroffen worden. Die US-Regierung stufte Lesotho dabei als eines der Länder ein, die den Handel mit den USA angeblich behindern würden.

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Die Folge: ein Einfuhrzoll von 50 Prozent – einer der höchsten weltweit. Grundlage für diese Maßnahme war laut US-Offiziellen, dass Lesotho amerikanische Waren mit fast 100 Prozent besteuert. Ein Vorwurf, den viele Beobachter für unzutreffend halten.

Fabriken mussten geschlossen werden

Tatsächlich kontrolliert Lesotho seine eigenen Zölle nicht vollständig. Als Mitglied der Zollunion des Südlichen Afrika (SACU) gelten dort gemeinsame Außenzölle, die zentral festgelegt werden. Zudem ist der Handel mit US-Produkten für Lesotho marginal – das Land exportiert vor allem, importiert aber kaum aus den Vereinigten Staaten.

Lesotho ist auf den Export von Textilien in die USA angewiesen. Die Wirkung des Zollschocks war daher unmittelbar. Binnen Wochen wurden Aufträge storniert, Fabriken geschlossen und Tausende Menschen entlassen. Laut einem Bericht von "The Frontier Report" erklärte die Regierung des Landes den wirtschaftlichen Ausnahmezustand. Besonders betroffen: Frauen, die in der Textilindustrie den Großteil der Arbeitnehmer stellen. Auch angrenzende Wirtschaftsbereiche wie Transport, Gastronomie und Wohnungsvermietung litten massiv unter dem Einbruch.

Lesotho versucht, neue Märkte zu erschließen

Inzwischen ist der Zoll zwar auf 15 Prozent gesenkt worden, doch das Vertrauen vieler Abnehmer ist erschüttert. "Es geht nicht nur um die Höhe der Zölle", zitiert "The Frontier Report" einen Fabrikbesitzer. "Es ist das Hin und Her. Niemand kann sich mehr auf die Regeln verlassen." Einige Unternehmen haben sich bereits dauerhaft aus dem Land zurückgezogen, andere beobachten die Lage abwartend.

Die Regierung Lesothos versucht nun, neue Märkte in Afrika und Asien zu erschließen. Doch der Aufbau neuer Handelsbeziehungen ist langwierig.

Für Beobachter ist Lesotho ein Beispiel dafür, wie politische Entscheidungen großer Volkswirtschaften kleine Länder unvermittelt in die Krise stürzen können. Jahrelang hatte Lesotho vom US-Handelsprogramm AGOA profitiert, das zollfreien Zugang zum amerikanischen Markt gewährt. Die Zollsenkung Anfang August mag erste Symptome lindern – sie kommt jedoch für viele Betriebe zu spät.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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