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Marlene Engelhorst: BASF-Millionenerbin segelt Richtung Gaza


Gemeinsam mit Aktivisten
BASF-Millionenerbin segelt Richtung Gaza

Von t-online, aj

Aktualisiert am 01.08.2025 - 09:59 UhrLesedauer: 4 Min.
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Marlene Engelhorn ist eine deutsch-österreichische Aktivistin und Publizistin. Sie ist Millionenerbin und setzt sich unter anderem für soziale Gerechtigkeit ein. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)
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Millionenerbin Marlene Engelhorn segelt in politischer Mission nach Gaza. Engelhorn ist als Aktivistin unter anderem bekannt für ihren Einsatz gegen Vermögensungleichheit.

Marlene Engelhorn will gen Gaza segeln: Die deutsch-österreichische Millionenerbin hat angekündigt, sich der Aktion mehrerer Aktivisten anzuschließen. "Ok, ich bin an Bord! Ich segel mit", teilte die 32-Jährige in einem Video mit, das sie auf ihrem Instagram-Account teilte.

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Erst im Juni war die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit dem Segelboot "Madleen" und elf pro-palästinensischen Aktivisten auf dem Weg nach Gaza von der israelischen Marine gestoppt worden. Das Schiff wurde nach Israel gebracht und die Aktivisten wurden in ihre Heimatländer ausgewiesen.

Engelhorn, BASF-Erbin und bekannt für ihr Engagement gegen Vermögensungleichheit, setzt damit ein weiteres politisches Zeichen. "Jeder einzelne Mensch hat die Pflicht, sich zu Wort zu melden", heißt es in einem weiteren Beitrag zu ihrer Motivation für die Reise nach Gaza.

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Marlene Engelhorn ist eine Urenkelin von Friedrich Engelhorn, dem Gründer der BASF (Badische Anilin- & Soda-Fabrik), und somit Teil einer reichen Industriellenfamilie. Die Familie verkaufte in den 1990er Jahren das Pharmaunternehmen Boehringer Mannheim an den Schweizer Konzern Roche. Marlenes Erbe stammt von ihrer Großmutter.

Engelhorn hatte in der Vergangenheit bereits Aufsehen erregt, als sie einen Großteil ihres Vermögens umverteilen ließ. In Österreich hatte ein Bürgerrat 25 Millionen Euro aus Engelhorns Vermögen im Juni 2024 an insgesamt rund 80 Organisationen und Vereine verteilt. Zentrales Ziel sei es gewesen, die Ungleichheit in der Gesellschaft zu verringern und den Benachteiligten mehr Chancen zu geben. Das Geld floss an Initiativen, die sich mit den Themen Klima und Umwelt, leistbares Wohnen, Gesundheit und Soziales sowie Integration und Bildung beschäftigen.

Engelhorn behielt nach eigenen Worten für sich selbst aus dem Vermögen noch einen Betrag, der ihr den Übergang in das Berufsleben erleichtern sollte. Sorgen mache sie sich nicht. Sie sei eingebettet in eine vermögende Familie und in ein hervorragendes Netzwerk. "Meine Privilegien fangen mich auch nach der Rückverteilung auf", sagte sie damals.

Flotilla-Sprecher: "Zu Marlene Engelhorn sage ich nichts"

Aus ihrem Instagram-Profil, dem mehr als 26.000 Menschen folgen, geht hervor, dass sie sich schon seit Längerem für die Menschen im Gazastreifen einsetzt. Einem Bericht der "Bild" zufolge, wird sie gemeinsam mit der Global Sumud Flotilla, einem Zusammenschluss von internationalen Aktivisten, in den nächsten Wochen mit Dutzenden Schiffen in See stechen.

Flotilla-Sprecher Saif Abukeshek, ein palästinensischer Aktivist aus Barcelona, sagte der "Bild": "Aus Sicherheitsgründen sagen wir nicht, wer, wann und wie viele fahren. Es sind 44 Nationen an Bord. Nur wer vorher ein Anti-Gewalt-Training absolviert hat und durch unseren Sicherheitscheck überprüft wurde, darf mit. Wir wollen die israelische Seeblockade durchbrechen und Lebensmittel verteilen. Zur Hamas haben wir keinen Kontakt. Zu Marlene Engelhorn sage ich nichts." Engelhorn selbst hat sich auf Anfrage der "Bild" bislang nicht geäußert.

Immer wieder Versuche, die Gaza-Blockade zu durchbrechen

Israel hatte seit März nur noch vereinzelt Hilfslieferungen nach Gaza zugelassen. Seit Sonntag wurden erstmals seit Monaten wieder größere Hilfslieferungen per Lastwagen in das abgeriegelte Küstengebiet gebracht, in dem rund zwei Millionen Menschen leben.

Angesichts der verheerenden humanitären Lage nach fast 22 Monaten Krieg nimmt der internationale Druck auf die Regierung in Jerusalem zu. Auch in Deutschland werden die Forderungen an die Bundesregierung lauter. Vor dem Israel-Besuch von Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Donnerstag und Freitag verlangten zahlreiche Hilfsorganisationen und Kulturschaffende konkrete Schritte.

Wadephul rief Israel am ersten Tag seines Nahost-Besuchs zu einer Absage an einen Kurs der "Vertreibung" und "Annexion" im Gazastreifen auf. "Wir brauchen Klarheit auch von Israel, dass keine Politik der Vertreibung und keine Politik der aktiven Annexion betrieben wird", sagte der Minister am Donnerstagabend vor Journalisten in Jerusalem. Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen "übersteigt jede Vorstellung", betonte er.

Trump: Hamas trägt Hauptverantwortung

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt auf mehr Lebensmittellieferungen für die Zivilbevölkerung gepocht. Er machte auch auf Israel öffentlich Druck, betonte aber weiterhin, dass die Terrororganisation Hamas seit ihrer Übernahme des Gazastreifens die Hauptverantwortung für die Lage dort trage.

Die Hamas hat sich Israels Zerstörung auf die Fahne geschrieben. Nach eigenen Angaben will die israelische Regierung die Hamas unter Druck setzen, damit sie die von ihr festgehaltenen israelischen Geiseln freilässt.

Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg waren zuletzt ins Stocken geraten. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte vor etwa einer Woche mitgeteilt, dass die USA ihr Verhandlungsteam aus Katars Hauptstadt Doha zurückrufen. Er begründete das mit einem mangelnden Willen der Hamas, eine Waffenruhe erreichen zu wollen. Die Hamas bestreitet das. Die USA fungieren gemeinsam mit Katar und Ägypten als Vermittler zwischen Israel und der Hamas, da die beiden Kriegsparteien nicht direkt verhandeln.

Wiederholt haben Aktivisten in den vergangenen Jahren versucht, Israels Blockade auf See zu durchbrechen. Bei einer solchen Aktion im Jahre 2010 hatten israelische Soldaten das türkische Schiff "Mavi Marmara" gestürmt. Dabei wurden zehn Aktivisten getötet – über den genauen Hergang gibt es bis heute unterschiedliche Darstellungen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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