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Russland: Satellit misst größtes Methanleck aus Kohlemine – 90 Tonnen pro Stunde


Gefährliches Treibhausgas
Satellit misst Rekord bei Methan-Ausstoß aus russischer Mine

Von t-online, aj

Aktualisiert am 16.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Kohlemine in Russland (Symbolbild): Erst 2010 kamen bei zwei Methanexplosionen und einem Brand 91 Menschen in einer russischen Mine ums Leben.Vergrößern des BildesKohlemine in Russland (Symbolbild): Erst 2010 kamen bei zwei Methanexplosionen und einem Brand 91 Menschen in einer russischen Mine ums Leben. (Quelle: Tass/imago-images-bilder)
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90 Tonnen des Treibhausgases wurden in einer Stunde in die Atmosphäre ausgestoßen: Experten beschreiben es als das womöglich größte Methanleck, das je beobachtet wurde. Das klimaschädliche Gas kommt aus einer Kohlemine in Russland.

Eine Kohlemine in Sibirien hat nach Auswertung einer privaten Satellitenfirma eine riesige Menge des klimaschädlichen Treibhausgases Methan in die Atmosphäre freigesetzt. Demnach wurden im vergangenen Januar 90 Tonnen des Gases binnen einer Stunde ausgestoßen. Methan ist neben Kohlendioxid einer der größten Verursacher des Klimawandels.

Das Leck entstand bei der Raspadskaya-Mine im Oblast Kemerowo, der größten Kohlemine Russlands. Laut der Satellitenfirma GHGSat sei es etwa 50 Prozent größer als jedes andere Leck, das die Firma seit Beginn ihrer globalen Satellitenüberwachung im Jahr 2016 gesehen hat. "Das war ein wirklich dramatischer Ausstoß", sagte Brody Wight, ein Experte bei GHGSat. In den vergangenen Jahren wurden mehrere private und staatliche Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht, um Methanlecks aufzuspüren.

Auch der Leiter der Internationalen Beobachtungsstelle für Methanemissionen beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen, Manfredi Caltagirone, sagte, ihm sei keine größere Freisetzung von Methan aus einem Kohlebergwerk bekannt.

Was hat es mit dem Ausstoß auf sich?

Die Methanmengen wurden offenbar absichtlich freigesetzt. Denn das Element hat explosive Eigenschaften: Unter Tage kann sich das Gas entzünden und die Sicherheit der Bergarbeiter gefährden. Erst 2010 kamen bei zwei Methanexplosionen und einem Brand 91 Menschen in der Mine ums Leben. Allerdings gibt es den Experten zufolge auch klimafreundlichere Wege für Minen, sich dem Gas zu entledigen. Das Gas kann etwa aufgefangen und als Brennstoff genutzt werden.

GHGSat teilte mit, man habe bei Auswertungen in den folgenden Wochen weitere Gaswolken über der Mine entdeckt. Diese hatten demnach jedoch nicht das Ausmaß vom 14. Januar. Die Firma habe den Betreiber der Kohlemine informiert, bislang aber keine Antwort bekommen.

Methan gilt als Klimakiller

Methan, ein geruchs- und farbloses Gas, gilt als ein übler Klimakiller. Für bis zu 60 Prozent des weltweiten Methan-Ausstoßes soll der Mensch verantwortlich sein. Die größten Sünder sind: Reisanbau, Viehzucht, Kläranlagen, Mülldeponien, der Steinkohle-Bergbau, die Erdgas- und Erdölproduktion.

Die Max-Planck-Gesellschaft bezeichnet Methan als das zweitwichtigste menschengemachte Treibhausgas, das zur Klimaveränderung beiträgt. Nummer eins ist Kohlendioxid. Hier finden Sie mehr Informationen zu dem Treibstoff Methan. Russlands Industrie gilt als eine der weltweit größten Quellen von Methan aus der Förderung fossiler Brennstoffe.

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