Cholera-Ausbruch Dramatische Situation im Jemen
Im Jemen sind 125 Menschen nach einem Cholera-Ausbruch gestorben. Die Zahl der Toten könnte weiter steigen.
Mittlerweile gebe es mehr als 10.000 Cholera-Verdachtsfälle, hieß es am Montag aus dem jementischen Gesundheitsministerium. Die Behörden riefen in der Hauptstadt Sanaa den Notstand aus. Allein dort gibt es den Angaben zufolge 4000 Cholerakranke. Das Ministerium forderte Hilfsorganisationen auf, rasch Unterstützung zu leisten.
Aus dem Ministerium hieß es, die Infektionskrankheit breite sich schnell aus. Die Zahl der Neuerkrankungen steige von Stunde zu Stunde. Bereits am Wochenende hatte der Direktor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Dominik Stillhart, vor einer "katastrophalen humanitären Lage" in Sanaa gewarnt. Die Epidemie war im Jemen im Oktober 2016 ausgebrochen, weil es an sauberem Trinkwasser fehlt.
Im bettelarmen Jemen im Süden der Arabischen Halbinsel tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Schiitische Huthi-Rebellen haben große Teile des Landes unter Kontrolle gebracht, darunter die Hauptstadt. Sie kontrollieren auch das Gesundheitsministerium in Sanaa. Mehr als zehn Millionen Menschen sind den UN zufolge akut auf Hilfe angewiesen, mehr als 14 Millionen Jemeniten haben nicht genug zu essen.