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Donald Trump: Macht er mit "Truth Social"-Verkauf Milliarden? | US-Wahl


Frist läuft aus
Jetzt könnte er Milliarden machen


Aktualisiert am 19.09.2024Lesedauer: 4 Min.
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Donald Trump: Im Wahlkampf hat es bereits zum zweiten Mal einen Anschlagsversuch gegen den ehemaligen US-Präsidenten gegeben.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Der Ex-Präsident könnte bald Kasse machen. (Quelle: Justin Sullivan/getty-images-bilder)

Donald Trump gerät bis zur US-Präsidentschaftswahl finanziell unter Druck, er benötigt dringend Geld für seine Kampagne. Ein von ihm gegründetes soziales Netzwerk könnte bald Abhilfe schaffen.

Donald Trump braucht Geld. Viel Geld. Die Wahlkampagne gegen seine Gegnerin Kamala Harris verschlingt Hunderte Millionen US-Dollar. Zumal er im Vergleich zu Harris schlechter dasteht: Nur knapp 270 Millionen Dollar hat seine Kampagne zwischen Januar 2023 und Ende Juli 2024 eingesammelt – nur etwa die Hälfte von dem, was die Demokraten an Spenden erhielten. Allein in den 24 Stunden nach dem TV-Duell mit Trump sammelte Harris 47 Millionen Dollar ein.

Trump dürfte es also gelegen kommen, wenn ihm bald etwas mehr Geld zur Verfügung stünde. Besonders im Wahlkampfendspurt bis Anfang November.

Zu Hilfe könnte Trump nun auch das von ihm gegründete soziale Netzwerk Truth Social kommen. Das rief der Republikaner ins Leben, nachdem er von den Plattformen Twitter (heute X) und Facebook im Zuge des Sturms aufs Kapitol am 6. Januar 2021 verbannt worden war. Mittlerweile darf Trump zwar wieder auf X posten, er bevorzugt aber weiterhin Truth Social. Dort ist Trump der aktivste und bekannteste Nutzer, verbreitet auf der Plattform seine eigenen, Trump'schen Wahrheiten – und schießt gegen Kamala Harris und Joe Biden.

"Menge Hassreden"

Truth Social werde als Antidot zu den gängigen Social-Media-Apps vermarktet, die nach Ansicht von Trump und seinen Anhängern die freie Meinungsäußerung einschränken, sagte Roxana Muenster, Expertin für rechtsextreme Kommunikation in sozialen Medien an der Cornell University. Auf der Plattform tummeln sich hauptsächlich Trumps MAGA-Anhänger ("Make America Great Again"). "Es gibt eine Menge Hassreden und Extremismus auf der Plattform aufgrund ihres laxen Ansatzes bei der Moderation von Inhalten", erklärte Muenster der Nachrichtenagentur AP.

Vorstandschef bei der Muttergesellschaft, der Trump Media & Technology Group (TMTG), ist der Ex-Präsident allerdings nicht. Diese Rolle übernahm ein Trump-Verbündeter, der Republikaner Devin Nunes.

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Wohl ist Trump aber deren mit Abstand größter Anteilseigner. Rund 58 Prozent der Anteile hält Trump – noch. Denn am Donnerstag mit US-Börsenschluss endet voraussichtlich eine Sperrfrist von einem halben Jahr, nach der Trump seine TMTG-Anteile abstoßen könnte – mit einem Gewinn, der bis in die Milliarde reicht.

Solche Verkaufsbeschränkungen sind derweil nichts Ungewöhnliches bei Börsengängen wie dem von Trump Media. Der Hintergrund: Insider sollen nicht sofort verkaufen, um das Vertrauen in ein Börsenunternehmen nicht zu untergraben. Daher verpflichten sie sich oft, ihre Anteile sechs Monate lang nicht zu veräußern.

Wenn der Aktienkurs von Trump Media am Donnerstag oberhalb von zwölf Dollar schließt, werden die Beschränkungen bereits aufgehoben. Allerdings gibt es in den Dokumenten Unklarheiten über das genaue Ende der Frist, berichtet CNN. Es könnte auch ein paar Tage später sein – spätestens bis zum 25. September aber fällt die Frist.

"Der Wert dieses Unternehmens hängt stark von einer Person ab"

Durch den Verkauf seiner gesamten Anteile könnte Trump knapp zwei Milliarden Dollar einfahren, zumindest theoretisch. Allerdings ist der Verkauf unwahrscheinlich, wie Experten sagen. "Natürlich würde er nicht alle seine Aktien auf den Markt werfen", sagte Michael Stegemoller, Professor an der Baylor University in Texas, CNN. Denn: "Der Wert dieses Unternehmens hängt stark von einer Person ab. Das ist schon seltsam." Und weiter: "So etwas haben wir noch nicht einmal bei Apple und Steve Jobs gesehen."

Seit die Aktie im Frühjahr durch eine Fusion mithilfe eines Börsenvehikels – einem sogenannten SPAC – an die Börse gegangen ist, verzeichnete sie zwischenzeitlich zweistellige Kurssprünge, aber auch entsprechende Kurseinbrüche. Der Aktienkurs ist dabei besonders vom US-Wahlkampf abhängig.

Experte: "Trump ist schlauer"

Dass Trump alle oder die meisten seiner Aktien abstößt, ist derweil kaum möglich. Denn der Aktienkurs könnte implodieren. "Es wäre ein riesiges Aktienangebot. Das wäre weder gut für den Aktienkurs – noch für ihn." Trump sei "schlauer", so Stegemoller.

So hatte der Republikaner am vergangenen Freitag versichert: "Ich verkaufe nicht." Er habe "absolut" nicht die Absicht dazu. Im Zuge dessen legten die Titel zeitweise um bis zu 30 Prozent zu, verloren die vergangenen Tage aber wieder an Wert.

Trump kann sich Kredit sichern

Trump dürfte sich also wohl nicht entscheiden, seine Anteile abzustoßen. Mit dem Ende der Sperrfrist wäre es ihm aber möglich, mithilfe des Unternehmens Geld anders aufzutreiben. Und zwar, indem er seine Anteile an Trump Media als Sicherheit für einen Kredit beleiht.

Dieser Schritt könnte Trump erlauben, den Anschein eines direkten Aktienverkaufs zu umgehen. Dennoch bräuchte er dazu eine Bank, ein Finanzinstitut oder eine andere Person, die ihm Geld leiht – eine Herausforderung, die nicht leicht zu bewältigen ist. Trump müsste zudem offenlegen, dass er seine Aktien als Sicherheit für einen Kredit hinterlegt hat, sagten mehrere Rechtsexperten CNN. Sollte er dies nicht tun, könnte er Ärger mit den Aufsichtsbehörden bekommen.

Dennoch könnte die Beleihung der Anteile sinnvoll für Trump sein: Nach einem möglichen Einzug ins Weiße Haus dürfte der Wert seiner Anteile kräftig steigen. Aber nur dann.

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