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Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger ist tot: Im Alter von 93 Jahren gestorben


Hans Magnus Enzensberger ist tot – "überwältigendes Lebenswerk"

Von dpa, lw

Aktualisiert am 25.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Hans Magnus Enzensberger: Der Schriftsteller starb in München.Vergrößern des BildesHans Magnus Enzensberger: Der Schriftsteller starb in München. (Quelle: Andreas Gebert)
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Er galt als einer der wichtigsten Publizisten Deutschlands: Im Alter von 93 Jahren ist der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger gestorben.

Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 93 Jahren in München, wie der Suhrkamp Verlag am Freitag unter Berufung auf die Familie mitteilte.

Als Lyriker, Essayist, Biograf, Herausgeber und Übersetzer war er einer der einflussreichsten und weltweit bekanntesten deutschen Publizisten. Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren geboren und wuchs in Nürnberg auf.

Literaturclub "Gruppe 47"

Neben Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson und Heinrich Böll war Enzensberger einer der prägenden Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur. Er mischte im legendären Literaturclub "Gruppe 47" oder bei den rebellischen 1968ern mit. Über seine Zeit in der damaligen Außerparlamentarischen Opposition (APO) gibt eines seiner Erinnerungsbücher mit dem vielsagenden Titel "Tumult" Auskunft.

1965 gründete er auch das Kulturmagazin "Kursbuch". Enzensberger probierte vieles aus: Er war Verlagslektor bei Suhrkamp in Frankfurt, verbrachte einige Zeit im sozialistischen Kuba, lebte in Norwegen, Italien, Mexiko, den USA und West-Berlin und kam schließlich 1979 nach München.

Auch Jugendlichen widmete er Bücher

Enzensberger schrieb Romane, Essays, Anekdoten und Erinnerungen sowie Dramen, etwa "Untergang der Titanic", 1980 von George Tabori inszeniert. Auch Jugendlichen widmete er Bücher wie "Immer das Geld: Ein kleiner Wirtschaftsroman" oder "Lyrik nervt". Schon mit seinem ersten Lyrikband "Verteidigung der Wölfe" von 1957 hatte er Aufsehen erregt.

Dass Enzensberger auch im Alter nicht müde wurde, zeigte sein Buch "Fallobst" (2019), in dem er sich Gedanken auf der Höhe der Zeit machte, etwa zum Thema Migration.

Für seine vielfältigen schriftstellerischen Tätigkeiten erhielt Enzensberger zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis im Jahr 1963 und zuletzt den Frank-Schirrmacher-Preis 2015.

"Er hinterlässt uns ein überwältigendes Lebenswerk"

Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigte Enzensberger als "einen der vielseitigsten und bedeutendsten deutschen Intellektuellen". "Er hinterlässt uns ein überwältigendes Lebenswerk, das zahlreiche Gedichte und Essays umfasst, aber auch Kinderbücher, Dramen, Fachbeiträge über Mathematik und politische Statements", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag in Berlin in einer Mitteilung.

"Hans Magnus Enzensberger war ein Solitär unter Deutschlands Dichtern und Denkern. Mit seinen Versen und kritischen Reflexionen begleitete er die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, deren Gründung auf den Trümmern eines zerstörten Landes er als Zwanzigjähriger miterlebte", so Roth.

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