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Protest in Köthen – Rednerin an Linke: "Ihre werdet brennen"


Rechtsextremer Protest
Rednerin in Köthen an Linke: "Ihr werdet brennen"

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 11.09.2018Lesedauer: 3 Min.
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Ansage: "Die da hinten werden brennen", sagte eine Rednerin in Köthen und zeigte auf Gegendemonstranten.Vergrößern des Bildes
Ansage: "Die da hinten werden brennen", sagte eine Rednerin in Köthen und zeigte auf Gegendemonstranten. (Quelle: Screenshot/Facebook/Köthen patriotisch)

Neue verbale Eskalation in Köthen: Am zweiten Abend rechter Proteste nach dem Tod eines 22-Jährigen drohte eine junge Frau in Richtung Journalisten und Gegendemonstranten, sie würden als Erste "brennen".

Eine rechtsextreme Rednerin hat auf dem Holzmarkt in Köthen in Richtung von Journalisten und Gegendemonstranten angekündigt: "Die da hinten werden als Erstes brennen. BRENNEN. Und ihr habt mich richtig verstanden." Für diese Aussage gab es anschließend Jubel.

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Die Frau hatte sich als Jenny vorgestellt, gewöhnliche Mutter von drei Kindern aus dem Volk. Nach Angaben der Linken-Abgeordneten Henriette Quade handelt es sich bei ihr um Jennifer Rodrian. Rodrian fand sich als Vertreterin des "Nationalen Kollektivs Anhalt" schon im Verfassungsschutzbericht und war dem Bündnis Dessau Nazifrei zufolge auch selbst Anmelderin einer rechtsextremen Demo. Sie hatte auch am Sonntag eine Ansprache gehalten, als der Thügida-Chef David Köckert beim "Trauermarsch" von "Rassenkrieg" sprach.

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Offene Drohung

Vor der "Brennen"-Aussage hatte sie von dem Vorfall* gesprochen, bei dem Markus B. nach einem Streit und Schlägen von jungen afghanischen Männern an Herzversagen gestorben war. Die Männer sind in Untersuchungshaft wegen des Vorwurfs der Körperverletzung mit Todesfolge, weil die Schläge selbst der Obduktion zufolge nicht Todesursache waren. Sie hatte das als "Mord" bezeichnet und gesagt, in so einer Welt wolle und werde sie ihre Kinder nicht großziehen. "Deutschland wird sich ändern, und da gibt es keine Zweifel dran." Dann sprach sie ihre Drohung aus.

Sie erklärte dann noch, "alles zu verlieren" sei es wert, "wenn unsere Kinder und die nächste Zukunftsgeneration dafür anständig leben können und friedlich." Eine Sprecherin der Polizei sagte t-online.de, zu den Reden seien bei der Polizei diverse Hinweise eingegangen, Polizisten vor Ort hätten die Beiträge auch mitverfolgt. Der Fälle würden an den Staatsschutz bei der Kripo übergeben.

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Die Rednerin baute dem Pressecho vor: "Ihr habt alle meine Rede gehört, morgen wird der ZDF und die anderen Medien das so schneiden, dass ich der böseste Nazi auf Erden bin."

Die Veranstaltung, zu der Thügida auf den Holzmarkt aufgerufen hatte, endete mit dem Singen der Nationalhymne mitsamt der beiden vorherigen Strophen des "Lieds der Deutschen".** Teilnehmer waren aufgerufen, anschließend zu einem "Trauermarsch" der AfD weiterzuziehen.

Diese Veranstaltung hatte der AfD-Abgeordnete Hannes Loth unter dem Titel "Wir trauern" angemeldet. Loth betonte, man wolle gemeinsam trauern, und sprach sich gegen Gewalt aus. Der Trauermarsch ging auch gewaltfrei und ohne politische Bekundungen zu Ende.

Fünf Autos brannten – Ursache unklar

Am frühen Abend waren an einem Schwimmbad fünf Autos abgebrannt, die der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge Mitarbeitern des Bades gehören. Die Polizei kann inzwischen der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge Brandstiftung ausschließen. Rechte Accounts hatten verbreitet, "die Antifa" habe die Autos angezündet. Der Polizei zufolge entstand das Feuer durch einen technischen Defekt an einem Renault, der Brand griff dann auf daneben stehende Autos über.

Der Text wurde am Dienstag und am Donnerstag mit neuen Informationen von der Polizei aktualisiert.

Anm. d. Red.: *An dieser Stelle hatten wir von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt gesprochen. Körperverletzung mit Todesfolge ist aber nur im weiteren Sinn ein Tötungsdelikt. Das Strafgesetzbuch führt das Delikt in Paragraf 227 nicht unter den Straftaten gegen des Leben.

** An dieser Stelle hatten wir berichtet, es seien "die drei Strophen der Nationalhymne" gesungen worden. Das "Lied der Deutschen" von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hat drei Strophen, die alle gesungen wurden. Nationalhymne ist aber nur die dritte Strophe.

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