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Koran im WC: Iraker als Verdächtiger in Schleswig gefasst


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Koranseiten in der Toilette: Iraker auf frischer Tat ertappt

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

12.09.2019Lesedauer: 2 Min.
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Zerrissene Koranseiten, das Buch in der Toilette: Das Foto aus der Moschee in Schleswig ging auch in großem Ausmaß durch die türkische Presse. Ein Iraker hat nun gestanden.Vergrößern des Bildes
Zerrissene Koranseiten, das Buch in der Toilette: Das Foto aus der Moschee in Schleswig ging auch in großem Ausmaß durch die türkische Presse. Ein Iraker hat nun gestanden. (Quelle: Ramazan Dogan)

Koranseiten in den Toiletten von Moscheen: Nach mehreren Fällen in den vergangenen Monaten ist in Schleswig ein Mann festgenommen worden. Er ist Iraker.

In Schleswig ist ein Iraker auf frischer Tat bei Vandalismus in einer Moschee erwischt worden. Nach Angaben der Polizei hat er eingeräumt, schon im Juli in der Moschee randaliert und einen Koran zerrissen zu haben. Unklar ist, ob es einen Zusammenhang mit anderen derartigen Fällen gibt.

Am 5. Juli waren in der Moschee in Schleswig Koranseiten in der Toilette verteilt und Seifenspender und Waschbecken heruntergerissen worden. Die Polizei hatte zudem von "Schmierereien" berichtet, ohne konkreter zu werden. Der Fall hatte unter Muslimen und in der türkischen Presse Wellen geschlagen. Die Veysel Karani Moschee wird von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) betrieben.

Nach Vorfall Schuldzuweisungen ans rechte Lager

Nach dem Vorfall in Schleswig hatte es auch Schuldzuweisungen ans rechte Lager gegeben: Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, hatte gesagt, der Anschlage zeige "deutlich, dass die Täter die Stimmung und öffentliche Signale so deuten, weiter an unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sägen zu können". Es dürfe nicht sein, dass Muslime und Gemeinden Hass, Hetze und Gewalt ausgesetzt seien.

Die Schleswiger SPD-Landtagsabgeordnete Birte Pauls hatte den Fall mit der Aussage kommentiert, insbesondere die AfD müsse endlich begreifen, dass aus Worten auch Gewalt werden könne.

Die Polizei schließt in dem Fall nun zumindest ein fremdenfeindliches Motiv aus. Es gibt nach Informationen von t-online.de auch keine Hinweise auf einen kurdischen Hintergrund des Verdächtigen, welcher als mögliches Motiv gedeutet werden könnte. Eine Sprecherin der Polizei wollte das nicht bestätigen, die Ermittlungen dauerten an. Es gibt auch bisher keine Hinweise auf Verbindungen zu ungeklärten Fällen in Norddeutschland.

Fälle auch in Minden, Münster und Bremen

Zwei Wochen nach dem Fall in Schleswig wurde in einer DITIB-Moschee im nordrhein-westfalischen Minden in einem Gebetsraum ein Koran zerrissen und Seiten wurden in einem Gebetsraum zwischen Exkrementen verteilt. Am gleichen Tag wurde auch in Münster in der Moschee des Islamischen Kulturzentrums in einer Toilette ein Koran gefunden. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Störung des Religionsfriedens auf.

Das Kulturzentrum appellierte an Muslime, "sich nicht von solchen Idioten und Brandstiftern provozieren zu lassen". Dort hatte es laut Polizei Hinweise auf eine verdächtige Person gegeben, die den Angaben zufolge ein arabisches Aussehen aufweist.


Mit fast gleichlautendem Text wie in Münster hatte die Islamische Religionsgemeinschaft Bremen, Schura, im Juni auf einen dortigen Fall aufmerksam gemacht. Dabei waren den Angaben zufolge sogar Dutzende Korane zerstört worden.

Verwendete Quellen
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