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Steuerhinterziehung: Schweizer Spion forschte deutsche Steuerfahnder aus


Schweizer Agent spionierte auch für Deutschland

dpa-afx, MHa

Aktualisiert am 02.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Schweizer protestierten dagegen, dass deutsche Behörden sich vertrauliche Bankdaten besorgen. Nun wird daraus ein Spionagefall.Vergrößern des BildesDie Schweizer protestierten dagegen, dass deutsche Behörden sich vertrauliche Bankdaten besorgen. Nun wird daraus ein Spionagefall. (Quelle: Frank Rumpenhorst dpa/lsw)
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Es ist eine Räuberpistole wie aus einem Agenten-Thriller. Der in Deutschland festgenommene Schweizer Spion soll laut "Bild"-Informationen ein Doppelagent sein. Gegen ihn wird auch in der Schweiz ermittelt, wie sein Anwalt bestätigt.

Dem 54-Jährigen werde vorgeworfen, Schweizer Bankdaten an Deutsche verkauft zu haben. "Daniel M. wurde damals in einer Agent-Provocateur-Aktion von Deutschen angesprochen und ist bis zu einem gewissen Grad auf diese Angebote eingegangen", sagte der Schweizer Anwalt Valentin Landmann.

Sein Mandant habe aber keinerlei gültige Bankdaten aus der Schweiz geliefert. Als Agent Provocateur wird jemand bezeichnet, der – meist im Auftrag eines Staates – Dritte zu illegalen Handlungen animieren soll.

Zum Hintergrund: Deutsche Finanzbehörden begannen 2010 damit, CDs mit rechtswidrig in der Schweiz Bankdaten zu kaufen. Deutsche Steuersünder sollten so überführt werden.
Im Zuge der Fahndungen sind die Ermittler dabei anscheinend auf Daniel M. gestoßen. Der soll über einen Mittelsmann beauftragt worden sein, vertrauliche Daten von mehreren Banken zu beschaffen.
2015 kamen ihm die Schweizer Sicherheitsbehörden auf die Schliche, wie die "BIld" berichtet. M. wurde wegen des Verdachtes "wirtschaftlichen Nachrichtendienstes" verhaftet. Der Beschuldigte bestätigte die Vorwürfe und gab zu, mit deutschen Diensten in Kontakt zu stehen. Trotzdem ließen ihn die Schweizer laufen.

Schweizer Agent soll Deutsche ausspioniert haben

Zu dem Vorwürfen in Deutschland sagte der Anwalt: "Daniel M. wird beschuldigt, für den schweizerischen Nachrichtendienst deutsche Steuerfahnder ermittelt zu haben, die illegal in der Schweiz tätig waren. Und zwar im Zusammenhang mit der Affäre um CDs mit Schweizer Bankdaten, die an deutsche Steuerbehörden verkauft worden sein sollen."

Ob der Schweizer Nachrichtendienst NDB tatsächlich der Auftraggeber war, sagte der Anwalt nicht, aber: "Daniel M. hat solche Ermittlungen mit Sicherheit nicht aus Hobbygründen getätigt."

Daniel M. wechselte vor wenigen Jahren zum Sicherheitsdienst der Schweizer Großbank UBS, nachdem er zuvor für die Polizei im Bereich Organisierte Kriminalität ermittelte.

Der NDB soll 2012 Kontakt mit dem Beschuldigten aufgenommen haben. Um herauszufinden, wie vertrauliche Steuerdaten aus der Schweiz nach Deutschland gelangten, soll der 54-Jährige deutsche Steuerbeamte ausspioniert haben.

Schweizer Behörden ließen M. laufen

Über die Verhaftung am 26. April in Frankfurt hatte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe informiert. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sprach von einem Skandal, sollten die Vorwürfe sich bewahrheiten.

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