Pilotprojekt von Seehofer Sachsen will Ankerzentrum für Asylbewerber errichten

Bayern, Hessen und NRW hatten sich bereits offen für das Pilotprojekt gezeigt, nun will auch Sachsen ein Ankerzentrum für Flüchtlinge errichten. Der Standort soll sich in Großstadtnähe befinden.
Sachsen will ein sogenanntes Ankerzentrum für Asylbewerber errichten. Der Freistaat beteilige sich an der Pilotphase für die geplanten Asyl- und Abschiebezentren, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Dresden. Zuvor hatte die "Sächsische Zeitung" darüber berichtet. Die Planungen des Bundes sollen nach Angaben des Ministeriumssprechers im Herbst beginnen.
Als Standorte kämen Dresden, Leipzig oder Chemnitz in Betracht, da die Behörden für Asyl, Jugend, Arbeit sowie die Justiz dort zusammenarbeiten könnten.
Flüchtlinge sollen während Verfahren im Ankerzentrum leben
Auf die Einrichtung der sogenannten Ankerzentren hatten sich Union und SPD in den Koalitionsverhandlungen im Bund geeinigt. In den Zentren sollen auch Asylverfahren abgewickelt werden. Wer nicht als Flüchtling anerkannt wird, soll direkt aus dem Zentrum abgeschoben werden.
Am Donnerstag hatte das Bundesinnenministerium mitgeteilt, im ersten Anlauf hätten sich Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen für das Pilotprojekt gemeldet. Konkrete Standortzusagen habe es aber noch nicht gegeben. Nordrhein-Westfalen und Hessen betonten, dass noch keine Entscheidung über eine Beteiligung der Länder gefallen sei.
- dpa