"Im März wäre gut" Dreyer will Lockerungen: Regeln nicht mehr verständlich
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht sich für Lockerungen der Corona-Maßnahmen aus. Die Kontaktbeschränkungen sollen reduziert werden, viele Bürger würden sich ohnehin nicht mehr an die Regeln halten.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht sich für eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise aus. "Aus meiner Sicht wäre es sehr sinnvoll, wenn man wieder auf diese etwas weitere Kontaktbeschränkung geht, die allerdings immer noch sehr streng ist: zwei Haushalte, fünf Personen, die Kinder nicht mitgezählt", sagte Dreyer am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.
Die Beschränkungen seien seit langer Zeit so eng, dass sie nicht mehr stringent eingehalten würden, meinte Dreyer. Die Bürger verhielten sich sehr eigenverantwortlich, einige Regeln seien aber nicht mehr verständlich, sagte Dreyer. "Ein Beispiel: Wenn zwei Familien mit Kindern befreundet sind, dann kann eigentlich das zweite Ehepaar nicht mit. Die müssen immer entscheiden: Geht Mama oder Papa mit?"
Dreyer fordert Öffnung von Einzelhandel
Die Ministerpräsidentin forderte zudem einen weiteren Öffnungsschritt für den Einzelhandel. Der von Kanzleramt und Ländern zu erarbeitende Perspektivplan müsse außerdem Aussichten für körpernahe Dienstleistungen, Kultur und Gastronomie aufzeigen. Für die Gastronomie gebe es zunächst im Außenbereich Möglichkeiten. "Im März wäre gut", sagte sie.
Dreyer rechnet nach eigenen Worten damit, dass Bund und Länder bei ihrer nächsten Gesprächsrunde am 3. März einen bundesweiten Corona-Stufenplan beschließen werden. "Wir haben das Versprechen abgegeben. Ich war das letzte Mal schon nicht wirklich begeistert davon, dass wir das Versprechen an die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Kultur nicht eingehalten haben."
- Nachrichtenagentur dpa und afp