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Corona in Deutschland — Karl Lauterbach: "Dritte Welle hat begonnen"


SPD-Gesundheitsexperte
Lauterbach kritisiert Söders Haltung bei Astrazeneca-Impfung

Von reuters, joh

Aktualisiert am 28.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Karl Lauterbach: Er ist sich sicher, dass die dritte Pandemie-Welle bereits begonnen hat.Vergrößern des BildesKarl Lauterbach: Er ist sich sicher, dass die dritte Pandemie-Welle bereits begonnen hat. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)
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Wo steht Deutschland in der Corona-Pandemie? SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat dazu eine klare Position. Zu den angekündigten Selbsttests äußert er sich kritisch.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Corona-Lage in Deutschland erneut via Twitter eingeschätzt und findet deutliche Worte. Seiner Ansicht nach befindet sich Deutschland schon mitten in einer dritten Welle. "Es rasen zwei Züge aufeinander zu: 3. Welle hat begonnen, ist nicht mehr zu stoppen", schreibt er. Außerdem glaube er, die Virus-Mutation B.1.1.7. werde sich in Deutschland vollends durchsetzen. "Auf der anderen Seite wollen jetzt alle Menschen endlich Lockerungen. Wie kann man verhindern, dass wir in 3. Welle hinein lockern?", fragt der Experte.

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Das funktioniere nur, wenn die Impfstrategie geändert werde. Lauterbach schlägt vor, dass die Erstimpfung aller Impfstoffe vorangetrieben werde. "Dazu muss Astra auch für Ältere eingesetzt werden. Dort ist das Risiko", schreibt er weiter. Der Impfstoff von Astrazeneca war von der Ständigen Impfkommission erst einmal nur für Menschen von 18 bis 64 Jahren empfohlen worden.

An dem Vorgehen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder äußerte Karl Lauterbach Kritik. Söder hatte angeregt, hunderttausende ungenutzte Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs aus den Depots der Bundesländer zur Impfung für alle freizugeben. "Bevor er liegen bleibt: impfen, wer will. Es darf keine Dosis von Astrazeneca übrig bleiben oder weggeschmissen werden. Denn jeder Geimpfte schützt sich und andere", sagte Söder der "Bild am Sonntag".

Astrazeneca bei "Jüngeren weniger dringlich"

Lauterbach kritisiert Söders Vorstoß und bezeichnet die Astrazeneca-Einschätzung als "falsch". "Wenn wir ihn (Astrazeneca-Impfstoff) für Ältere einsetzen, bleibt kein Impfstoff liegen und zahlreiche Todesfälle werden verhindert. Bei Jüngeren ist er jetzt weniger dringlich", erklärt er. Der Impfstoff von Astrazeneca solle für alle unter 65-Jährigen in den ersten drei Prioritätsgruppen der Impfverordnung "sofort zur Verfügung gestellt werden", sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Präparat solle auch bei über 65-Jährigen "sofort eingesetzt werden dürfen". Der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung solle bei allen Impfstoffen innerhalb der Zulassung so weit gestreckt werden wie möglich.

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Seit einigen Tagen sind in Deutschland auch Corona-Selbsttests für den Hausgebrauch zugelassen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert, dass diese nicht für Sonderrechte genutzt werden können. "Damit Tests perspektivisch auch einen Zugang zu Einrichtungen und Angeboten ermöglichen können, müssen sie von Dritten beaufsichtigt und bestätigt werden", sagte er der "Welt am Sonntag".

Negative Testergebnisse müssten bescheinigt werden, sagte Weil – "zunächst in einer Mail oder auf Papier, später dann hoffentlich in einer App, am besten in der Corona-Warn-App".

Lauterbach: Wer soll die korrekte Durchführung kontrollieren?

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält Selbsttests unter Aufsicht in Schulen und Betrieben für denkbar. Vor Restaurants oder Geschäften sei dies aber unrealistisch: "Wer soll dort die korrekte Durchführung kontrollieren? Der Kellner, die Boutiquebesitzerin?", sagte Lauterbach der "Welt am Sonntag".

Sinnvoller sei es, die Bürger am Anfang zweimal die Woche unter Aufsicht in einem Testzentrum, in der Apotheke oder im Betrieb testen zu lassen. Die Einrichtungen müssten dann dazu verpflichtet werden, im Falle einer Infektion das Gesundheitsamt zu informieren, sagte Lauterbach. Ein negatives Testergebnis könne indes als Eintrittskarte für Geschäfte für den Tag der Testung genutzt werden.

Das Thema soll nun bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch besprochen werden. Die kostenlosen Schnelltests könnten dann am 8. März starten.

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