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Nationalsozialismus: Ehemalige KZ-Sekretärin vor Gericht - Beihilfe zum Mord


Nationalsozialismus
Ehemalige KZ-Sekretärin vor Gericht - Beihilfe zum Mord

Von dpa
16.07.2021Lesedauer: 1 Min.
Der Eingang des Stutthof Museums in Polen, in dem an die Verbrechen im ehemaligen Konzentrationslager Stutthof erinnert wird.Vergrößern des BildesDer Eingang des Stutthof Museums in Polen, in dem an die Verbrechen im ehemaligen Konzentrationslager Stutthof erinnert wird. (Quelle: Piotr Wittman/PAP/dpa/Archivbild./dpa)
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Itzehoe (dpa) - Eine ehemalige Sekretärin im deutschen Konzentrationslager Stutthof bei Danzig muss sich vor Gericht verantworten. Das Landgericht Itzehoe habe am Freitag das Hauptverfahren gegen die 96-Jährige eröffnet, teilte eine Sprecherin des Gerichts mit.

Der Angeklagten werde Beihilfe zu mehr als 11.000 Fällen des Mordes vorgeworfen. Der Prozess soll am 30. September beginnen. Das Verfahren werde vor einer Jugendkammer stattfinden, weil die Beschuldigte zur Tatzeit mit 18 oder 19 Jahren noch eine Heranwachsende war.

"Der Angeklagten wird zur Last gelegt, in ihrer Funktion als Stenotypistin und Schreibkraft in der Lagerkommandantur des ehemaligen Konzentrationslagers Stutthof zwischen Juni 1943 und April 1945 den Verantwortlichen des Lagers bei der systematischen Tötung von dort Inhaftierten Hilfe geleistet zu haben", hieß es in der Mitteilung des Gerichts in der Stadt in Schleswig-Holstein.

Die 3. Große Jugendkammer erachte die Angeklagte für hinreichend verdächtig, durch eine Handlung Beihilfe zu 11.387 Fällen des Mordes geleistet zu haben, wovon es in sieben Fällen beim Versuch geblieben sein soll. Die Gerichtssprecherin wies darauf hin, dass jeder Angeklagte bis zu einer eventuellen rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig gilt.

Nach einem Bericht der ARD-"Tagesschau" aus dem vergangenen Jahr war die Frau bereits mehrfach als Zeugin befragt worden. 1954 habe sie ausgesagt, dass der gesamte Schriftverkehr mit dem SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt über ihren Schreibtisch gelaufen sei. Kommandant Paul Werner Hoppe habe ihr täglich Schreiben diktiert und Funksprüche verfügt. Von der Tötungsmaschinerie, der während ihrer Dienstzeit in unmittelbarer Nähe Zehntausende Menschen zum Opfer fielen, habe sie nichts gewusst, sagte sie damals.

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