Staatsschutz ermittelt Vermummte mit Bengalos vor Privathaus von NRW-Innenminister

Am Sonntagnachmittag sind dutzende vermummte Personen mit Leuchtfeuern am Haus von Herbert Reul vorbeigezogen. In Gefahr war Nordrhein-Westfalens Innenminister wohl nicht.
In der Nähe des Privathauses von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in Leichlingen ist es am Sonntagnachmittag zu einer "Spontanversammlung" von Randalierern gekommen. Nach Polizeiangaben handelte es sich um eine Gruppe von 20 bis 50 teils vermummten Personen, die durch die Straßen des kleinen Ortes im rheinisch-bergischen Kreis zog, Bengalos zündete und Parolen skandierte. Der Wortlaut der Rufe sei noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Versammlung habe sich rasch wieder aufgelöst. Die Polizei rückte am Nachmittag mit zahlreichen Kräften aus und versuchte sich einen Überblick von der Lage zu verschaffen. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste bis in den Abend über dem Gebiet. Zeugen wurden vernommen und Aussagen ausgewertet.
Reul soll nicht zu Hause gewesen sein
Eine Zeugin berichtete am Abend, dass in der Stadt, die zwischen Solingen und Leverkusen liegt, noch einige Mannschaftswagen der Polizei zu sehen waren. Abgesperrt war das Gebiet um Reuls Privathaus aber nicht. Am Gebäude gab es keinerlei sichtbare Schäden. Laut unbestätigten Berichten war Reul am Nachmittag nicht zu Hause, so dass keine Gefahr für ihn bestand.
Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen übernommen. Es gehe um Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und gegen das Sprengstoffgesetz, sagte ein Sprecher der Polizei am Montagmorgen. Die Hintergründe der "Spontanversammlung" am Sonntag in Leichlingen waren noch unklar, möglicherweise stand die Aktion "in Zusammenhang mit dem neuen Versammlungsgesetz", hieß es von der Polizei.
- Nachrichtenagentur dpa