Staatsanwaltschaft ermittelt Russische Sabotage? Drohnen über deutschem Chemiepark
Russische Drohnen fliegen offenbar über das größte Industriegebiet Schleswig-Holsteins. Jetzt ermitteln Staatsschützer wegen möglicher Agententätigkeit.
Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken eingeleitet. Hintergrund sind mehrere Sichtungen von Drohnen über dem Industriegebiet von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Nach Informationen der "Bild" flogen die Drohnen mit hoher Geschwindigkeit über Anlagen kritischer Infrastruktur, darunter ein Kernkraftwerk und ein LNG-Terminal.
Mutmaßliche russische Spionage
Laut Informationen der Zeitung sollen die Drohnenüberflüge bereits seit dem 8. August stattfinden, zuletzt wurde vergangene Nacht ein Flugobjekt registriert. Dahinter sollen russische Agenten stecken, die die Drohnen möglicherweise von zivilen Schiffen in der Nordsee starten. Besonders auffällig war ein Vorfall am 20. August, als eine Drohne mit mehr als 100 km/h über dem Chem Coast Park Brunsbüttel gesichtet wurde und dabei mehrfach die Flugverbotszone des stillgelegten Kernkraftwerks missachtete.
Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein geht wohl davon aus, dass es sich bei den Drohnen um unbemannte Orlan-10-Militärdrohnen handelt, die eine Reichweite von 500 bis 600 Kilometern haben und möglicherweise zu Sabotagezwecken eingesetzt werden sollen. Bereits vor rund einem halben Jahr wurden Drohnen beim Überflug über einen Truppenübungsplatz in Schleswig-Holstein gesichtet. Das lässt die Staatsschützer vermuten, dass es sich um staatlich organisierte Spionageaktionen handelt.
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- bild.de: "Russen-Drohnen über Chemiepark an der Nordsee" (kostenpflichtig)