Parteien Uni Innsbruck prüft Doktorarbeit von Dominic Stoiber
Die Doktorarbeit des bayerischen Kommunalpolitikers Dominic Stoiber (CSU) wird von der Universität Innsbruck auf ein mögliches Abschreiben überprüft. Der Sprecher der Universität, Uwe Steger, bestätigte, dass die Arbeit des Sohns des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) bereits seit Herbst 2011 untersucht wird. Das geschehe routinemäßig "in allen Fällen, in denen der Vorwurf des Plagiats erhoben wird".
Ob es bereits ein Verfahren zum Aberkennen des Titels gebe, könne wegen der Amtsverschwiegenheit weder bestätigt noch dementiert werden, sagte Steger. Die Entscheidung falle auf der Basis von Fachgutachten.
Keine Stellungnahme von Stoiber
Der 1980 geborene Dominic Stoiber ist Mitglied des Bezirkstags Oberbayern. Für eine Stellungnahme war er nicht zu erreichen. Er schrieb die Dissertation über die 2003 eingesetzte Föderalismuskommission, die unter Vorsitz seines Vaters und Franz Münteferings (SPD) Vorschläge für eine neue Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Ländern erarbeiten sollte. Der Titel der 2010 erschienenen Arbeit lautet: "Die Föderalismusreform I der Bundesrepublik Deutschland - Beschreibung und Bewertung der Reform und eine Analyse der Bewährung in der Praxis anhand des Nichtraucherschutzes".
Schwester Doktortitel aberkannt
Der Schwester von Dominic Stoiber wurde im vergangenen Jahr der Doktortitel durch die Universität Konstanz aberkannt. Erhebliche Teile der Arbeit seien abgeschrieben, begründete die Uni ihre Entscheidung. Anonyme Plagiatsjäger hatten die Dissertation nach der Affäre um die Doktorarbeit von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) angeprangert. Die Stoiber-Tochter klagt derzeit gegen die Aberkennung.