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Tagesanbruch | Was heute Morgen wichtig ist


Tagesanbruch
Was heute Morgen wichtig ist

Meinung von Florian Harms

28.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Konflikt in Syrien - Giftgasangriff auf DumaVergrößern des Bildes
Konflikt in Syrien - Giftgasangriff auf Duma (Quelle: Hassan Ammar/dpa-bilder)

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

gelegentlich höre ich, dass der Tagesanbruch-Newsletter bei manchen Lesern im Spam-Ordner landet. Falls Sie das gut finden (aus welchen Gründen auch immer), müssen Sie nichts tun. Falls Sie es schlecht finden und den Newsletter lieber im Posteingang vorfinden möchten, schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail an die Adresse t-online-newsletter@stroeer.de. Dann können meine Kollegen das Problem lösen.

Und hier ist der kommentierte Überblick über die Themen des Tages:

WAS WAR?

Zwölf Tage nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in der syrischen Stadt Duma ist immer noch unklar, was genau geschehen und wer für die Attacke verantwortlich ist. Deshalb hat die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen ein Expertenteam losgeschickt, es soll vor Ort Beweise sammeln. Das würden die Experten auch gern tun – können sie aber nicht. Eine Vorhut der Uno wurde gestern in Duma beschossen.Dabei zählt jede Stunde. Schon bald könnten sich die möglichen Spuren chemischer Kampfstoffe verflüchtigen.

Zwar gelangt die Uno nicht in die zerstörten Viertel von Duma – aber manche Einwohner trauen sich nun, nach dem offiziellen Ende der Kämpfe, in die Häuser zurück. Ein guter Freund von mir lebte vor dem Krieg in Duma, ich habe ihn dort vor einigen Jahren besucht. Als der Krieg sich immer weiter in sein Stadtviertel vorfraß, floh er gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern über die Türkei nach Deutschland. Seit Monaten fragte er sich, was wohl aus seiner Wohnung geworden ist. Seit gestern weiß er es.Denn ein Bekannter vor Ort hat ihm dieses Video geschickt (bitte nach Aufruf auf das Bild klicken).

Und nun stellen Sie sich bitte für einen kurzen Augenblick vor, das wäre Ihre Wohnung.

Wenn Sie wissen wollen, wie Syrien früher, vor der Gewalt und der Zerstörung aussah, dann besuchen Sie bitte diesen Multimedia-Vortrag des Fotoreporters Lutz Jäkel."Syrien – ein Land ohne Krieg" heißt die anrührende Live-Reportage, die Jäkel in vielen deutschen und Schweizer Städten präsentiert. Man erfährt dort mehr über Syrien als in jeder Nachrichtensendung. mehr

Im alten Rom lief das so: War ein Feldherr im Kampf ebenso erfolgreich wie im Intrigieren, stach er den herrschenden Cäsar im Ränkespiel aus (manchmal auch ab) und setzte sich selbst auf den Thron. Dann leerte er das Füllhorn der Staatskasse über dem Volk aus, spendierte Brot, Spiele und allerlei Annehmlichkeiten. So kaufte er sich die Gunst der Leute und ihre Loyalität.

Markus Söder hat offenkundig fundierte historische Kenntnisse. Jahrelang wartete er darauf, dass er endlich Bayern regieren darf. Die Zeit verkürzte er sich damit, jedem, der es hören wollte (und jedem, der es nicht hören wollte) zu erzählen, dass er den Job besser könne als der Seehofer. Nun ist er endlich Ministerpräsident, der Söder, und nun kommt, was eben kommt, wenn man endlich auf dem Bayernthron sitzt: Man muss liefern. Die Leute wollen wissen, ob es sich lohnt, dass nun der neue Cäsar statt des alten Cäsars herrscht. Also schüttet der neue Cäsar das Füllhorn aus. Und schüttet. Und schüttet. So hat Cäsar Markus I. es gestern in seiner Thronrede, Pardon, Regierungserklärung angekündigt. Bei all den Millionen verging manchem Abgeordneten Hören und Sehen.

Und wenn irgendwann alle Millionen aus dem prall gefüllten bayerischen Staatsfüllhorn ausgeschüttet sind, dann kommt die Stunde der Wahrheit. Aber dann werden die Landtagswahlen längst vorüber sein. Und Cäsar kann in Ruhe weiterherrschen. mehr

WAS AMÜSIERT MICH?

Wenn Sie regelmäßig U-Bahn fahren, kennen Sie bestimmt diese Musiker mit Akkordeon, Gitarre oder Trommel, die zwischen zwei Stationen sehr laut und oft auch sehr schräg ihre Künste zum Besten geben. Das ist nicht immer ein Genuss. Vollkommen anders verhält es sich mit Helmut Scholz. Seit Jahren steht er jeden Tag in der Unterführung der Frankfurter Messe und fidelt zwei komplette Symphonien. Eine morgens, eine abends. Er geht auf die Achtzig zu, aber wer ihm lauscht, der hört einen jungen Menschen. So dynamisch, so energiegeladen. So wunderschön. Aber hören Sie selbst (indem Sie nach dem Aufruf auf das Bild tippen.)

Ich wünsche Ihnen einen energiegeladenen Tag.

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Ihr Florian Harms
Chefredakteur t-online.de
E-Mail: harms.chefredaktion@t-online.de

Mit Material von dpa.

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