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Japan erklärt Disketten den Krieg


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Japan erklärt Disketten den Krieg

Von Tobias Eßer

01.09.2022Lesedauer: 1 Min.
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Disketten: In Japan nutzen viele Regierungsstellen noch heute die veralteten Speichermedien. (Quelle: IMAGO/Addictive Stock)

In Japan sind alte Datenträger immer noch allgegenwärtig. Der Digitalminister des Landes will das ändern – vor allem eine Sache nervt ihn.

Mehr als 1.900 Rechtsnormen in Japan verlangen von den Bürgerinnen und Bürgern des asiatischen Landes, bei Behördenanliegen physische Datenträger mitzubringen. Der Digitalminister des Landes, Tarō Kōno, will das ändern - und sagt Disketten, CDs und anderen physischen Datenträgern via Twitter den Kampf an: "Der Digitalminister erklärt Disketten den Krieg", schreibt Kōno auf dem Kurznachrichtendienst.

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Dazu hat Kōno ein Gremium darauf angesetzt, die Prozesse in der japanischen Bürokratie zu überarbeiten: Beim 13. Treffen der Temporäre Digitale Verwaltungsforschungskomittee-Arbeitsgruppe (TDVA) hat das Komitee entschieden, alle Ministerien und Behörden zum Handeln aufzufordern. Bis zum Ende des Jahres sollen sie ihre Vorschriften untersuchen und dem Digitalministerium Bericht erstatten.

Disketten haben in Japan ihre Fans

Die Verwendung von Disketten und anderen physischen Datenträgern ist in Japan historisch gewachsen. Seit den 1980er-Jahren werden Disketten und andere Datenträger genutzt, weil sie laut einiger Offizieller ein "hohes Maß an Authentizität" bei der Weitergabe von Daten bieten. Auch heute noch verteidigen Mitarbeiter von Behörden die alte Technik. "Die Disketten sind eigentlich nie kaputt gegangen, auch Daten wurden damit nie verloren", erzählt ein Mitarbeiter einer Bezirksverwaltung in Tokio dem englischen "Guardian".

Dem Branchenportal "heise.de" zufolge müssen Menschen in Japan viele verschiedene Datenträger zu ihren Behördengängen mitnehmen. Mindestens 1.114 Vorschriften verlangen magnetische Disketten, 264 Disketten, 224 flexible Disketten, 207 CD-ROMs, 84 Magnetbänder. Viermal werden ausdrücklich magneto-optische Disketten verlangt. Dieses Chaos aus Vorschriften soll Kōno zufolge spätestens 2023 vorbei sein.

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