Neue Technik scheitert Abriss von Sprungschanze endet mit spektakulärem Flop
Strom statt Sprengstoff: Der Abriss der Inselbergschanze in Brotterode sollte ein technisches Highlight werden. Doch dann bleibt der Stahlriese einfach stehen.
Der mit Spannung erwartete Abriss des Anlaufturms der Inselbergschanze in Brotterode ist am vergangenen Samstag gescheitert. Das neuartige Verfahren, mit dem der Turm zu Fall gebracht werden sollte, hat nicht funktioniert. Das teilten die Veranstalter und die zuständige Abrissfirma mit.
Mit einem spektakulären Abrissfest wollte sich Brotterode von seinem markanten Turm verabschieden. Statt einer Sprengung war geplant, die beiden stählernen Träger mit Strom so stark zu erhitzen, dass sie sich verformen und der Turm zusammenbricht. Doch das Vorhaben lief nicht wie geplant: Die erreichte Temperatur blieb mit rund 300 Grad deutlich unter den benötigten 650 bis 700 Grad Celsius. Der gewünschte Einsturz blieb aus – der Turm steht weiterhin.
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Moderner Neubau soll Inselbergschanze in Brotterode ersetzen
Laut Peter Mittelsdorf, Geschäftsführer der Firma MB Spezialabbruch, analysiert das Team nun, warum der Strom die nötige Hitze nicht erzeugt hat. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich im Skistadion versammelt, um den Moment des Einsturzes live mitzuerleben. Doch am Ende gab es statt eines Einsturzes nur enttäuschte Blicke.
Der Abrissversuch soll in der kommenden Woche wiederholt werden. Einen genauen Termin nannte der Wintersportverein Brotterode bislang nicht. Klar ist aber: Der 56 Meter hohe Schanzenturm muss weichen.
An seiner Stelle soll ein moderner Neubau entstehen, der internationalen Anforderungen entspricht – unter anderem denen des Skiverbandes Fis. Nur so kann Brotterode auch in Zukunft Austragungsort internationaler Wettbewerbe wie dem Continentalcup bleiben. Die Anlage dient zudem als Trainingszentrum für Nachwuchstalente in der Nordischen Kombination.
- Material der Nachrichtenagntur dpa
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