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Einsamster Baum der Welt: Betrunkener fällte den "Arbre du Ténéré"


Mitten in der Wüste
Wie ein Betrunkener den einsamsten Baum der Welt fällte

Von Niclas Staritz

Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein einsamer Baum in der Wüste Namib (Symbolbild). (Quelle: Anadolu/Getty Images)

Der einsamste Baum der Welt stand über viele Jahre mitten in der Südsahara. Doch eines Tages fiel der "Arbre du Ténéré" wohl einem Betrunkenen zum Opfer.

Im Jahr 1932 beschrieb der französische Kommandant Michel Lesourd in seinen Aufzeichnungen einen einsamen Baum. "Man muss den Baum gesehen haben, um seine Existenz zu glauben", schrieb er damals. Inmitten der Wüste Ténéré in Niger stand diese einsame Akazie. Einheimische wussten schon lange von ihrer Existenz – und hielten lieber Abstand.

Anders ein Betrunkener, der eines Abends im Jahr 1973 den Baum mit seinem Lkw gerammt und damit gefällt haben soll. So erzählten es später zumindest die Einheimischen. Im November 1973 entdeckten dann Teilnehmer der Rallye "Raid Afrique" die Überreste des Baumes und waren verblüfft, wie es zu diesem Unfall hatte kommen können.

Kaum jemand kann hier lange überleben

Denn es war der einzige Baum in einem Umkreis von 400 Kilometern. Um ihn herum waren kilometerweit nur Steine und Sand. Er war daher als der "einsamste Baum der Welt" in der Region bekannt. Trotzdem konnte man den Unfall nie restlos aufklären. Einige gehen auch davon aus, dass der Baum nicht durch ein Auto, sondern durch einen Wüstensturm entwurzelt wurde.

Wie die Akazie überhaupt so lange inmitten der Südsahara überleben konnte, war ebenfalls lange Zeit ein Rätsel. In der Ténéré-Wüste herrschen oft über 50 Grad Celsius. Kaum jemand oder etwas kann hier lange überleben. Doch unter der Wüstensonne schaffte es diese eine Akazie dennoch.

Das beeindruckte die französischen Kolonialherren so sehr, dass sie der Sache auf den Grund gehen wollten – buchstäblich. Neben dem Baum wollten sie einen Brunnen ausheben, da sie davon ausgingen, dass die Akazie Grundwasser bezog. Doch das Vorhaben erwies sich als eine Herausforderung.

Viele offene Fragen

Neun Monate dauerten die Grabungen an. In 35 Metern Tiefe stießen die Arbeiter endlich auf Wasser. Zu ihrer Überraschung reichten die Wurzeln des Baums tatsächlich genauso tief in die Erde. Dies schien das Geheimnis seiner Überlebenskunst gewesen zu sein.

Generell umgaben den Baum viele Mysterien. Einheimischen war die Akazie, die inmitten der Wüste überleben konnte, nicht ganz geheuer. Sie hielten lieber Abstand vom Baum. Auch Kommandant Michel Lesourd schien dies zu bemerken.

Er notierte in seinen Tagebüchern: "Wie kommt es, dass kein Kamel seine Blätter frisst? Warum schneiden die Salzkarawanen nicht seine Äste ab und verwenden sie als Feuerholz für die Teezubereitung?" Vollumfängliche Antworten auf diese Fragen sollte er jedoch nie erhalten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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