Mit der Kettensäge durchs Büro SEK-Beamte rasten nach Auflösung ihrer Einheit aus
Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) sind nach Auflösung ihrer Einheit ausgerastet. Sie hätten mit einer Kettensäge Möbel zerlegt, berichtete die Bild-Zeitung. Jetzt ermittelt die Chefetage.
Nach Mobbingvorwürfen aus den eigenen Reihen und internen Untersuchungen hatte der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers am Dienstag die Auflösung des dritten Spezialeinsatzkommandos verkündet. Aus Wut darüber sollen die Beamten die Kettensäge angeworfen und die Einrichtung des selbstgestalteten Aufenthaltsraum zerlegt haben. Dabei habe es eine "beträchtliche Geräuschkulisse" gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Alkohol war wohl auch im Spiel, obwohl das noch nicht erwiesen sei.
Sicher sei, dass die Polizisten außerhalb des Gebäudes zusammen zum Abschied gegrillt hätten. Außerdem sei ein Motorrad aus dem Gebäude geschoben worden. Mit der Maschine waren die Beamten offenbar zuvor über den Flur gebrettert. "Ich will niemanden in Schutz nehmen. Dennoch sollte man mit solchen Vorwürfen vorsichtig sein. Für die Kollegen bricht gerade eine berufliche Welt zusammen", so der Sprecher.
Demütigende Aufnahmerituale
Hintergrund für die Auflösung der Spezialeinheit waren Vorwürfe eine gescheiterten Anwärters, der von entwürdigenden Aufnahmeritualen berichtet hatte. So hätten die Neuen unter anderem aus dem Schritt eines Kollegen ein Tzatziki-Chili-Eis essen müssen.
Dabei hatte sich einer der so Geprüften übergeben. Außerdem hatten die Novizen sich als Indianer verkleiden, Perücken aufsetzen und sportliche Prüfungen ablegen müssen. Am Stützpunkt in Köln-Brühl wurde den Betroffenen Bier über eine Tauchermaske eingeflößt.
Der 33-Jährige hatte sich bei einer anderen Dienststelle über die Schikanen beschwert, woraufhin das SEK 3 komplett aufgelöst wurde. Nach der Randale in Brühl wollen sich Führungskräfte am Mittwoch ein Bild über die Geschehnisse machen.