Hartes Vorgehen gegen Verbrecher Britische Ministerin plant Kastration von Sexualstraftätern

Großbritannien will Medienberichten zufolge die verpflichtende Kastration von Sexualstraftätern prüfen. Der Grund hat mit zu vollen Gefängnissen zu tun.
In Großbritannien prüft die Regierung offenbar die Zwangskastration für Sexualstraftäter. Wie mehrere britische Medien berichten, will Gesundheitsministerin Shabana Mahmood am Donnerstag entsprechende Vorschläge vorstellen.
Den Berichten zufolge ist die Maßnahme Teil der Empfehlung einer unabhängigen Kommission. Ziel sei es, gegen die Überbelegung von Gefängnissen vorzugehen. Einer der Vorschläge laute etwa, Häftlinge bei guter Führung früher aus der Haft zu entlassen. Das gelte auch für Sexualstraftäter. Allerdings fordere die Kommission die Regierung dazu auf, zu prüfen, inwieweit man Sexualstraftäter vor der Entlassung chemisch kastrieren könne. Das ginge zum Beispiel durch spezielle Medikamente, die männliche Sexualhormone hemmen.
"Alles tun, um die Öffentlichkeit zu schützen"
Wie die britische Zeitung "Sun" unter Berufung auf Regierungskreise meldet, kommt die Idee bei Justizministerin Shabana Mahmood gut an: "Shabana scheut sich nicht, alles zu tun, was nötig ist, um die Öffentlichkeit zu schützen", zitierte die Zeitung eine Quelle aus Regierungskreisen.
Wie die "Sun" weiter berichtet, existiert ein solches Vorgehen in Großbritannien bereits in einigen Gefängnissen, allerdings nur freiwillig. Demnach soll die chemische Kastration zunächst auf 20 Gefängnisse ausgeweitet werden. Gesundheitsministerin Mahmood wolle aber die verpflichtende Kastration landesweit prüfen.
In Deutschland ist eine chemische Kastration bereits möglich – allerdings auf rein freiwilliger Basis. Dabei werden Wirkstoffe eingenommen, die die Ausschüttung männlicher Sexualhormone hemmen.
- theguardian.com: "Shabana Mahmood considers chemical castration for serious sex offenders" (Englisch)
- thesun.co.uk: "Paedophiles and sex criminals could be chemically castrated under Labour" (Englisch)
- telegraph.co.uk: "Killers and rapists freed early as prisons run out of space, Mahmood warns" (Englisch)
- bundestag.de: "Einsatz von medikamentöser Behandlung bei Sexualstraftätern im europäischen Vergleich"