In Neuseeland Impfgegner verweigern Sohn OP

Der Fall sorgt in Neuseeland für Aufruhr: Weil Spenderblut von Geimpften stammen könnte, verweigern Eltern ihrem Kind eine Operation.
Ein Ehepaar in Neuseeland steht vor Gericht, weil es seinem Sohn eine Herzoperation verweigert. Wie verschiedene Medien berichten, lehnen die Eltern nicht die Operation an sich, sondern die Verwendung von Spenderblut ab. "Wir wollen kein Blut, das durch Impfungen verunreinigt ist", sagte der Vater des vier Monate alten Kindes in einem Interview mit einer Anti-Impf-Aktivistin.
Der Fall sorgt in Neuseeland derzeit für Aufsehen. Die öffentliche Gesundheitsbehörde hat bereits am Montag eine Klage eingereicht, mit der sie erreichen will, dass den Eltern die Vormundschaft entzogen wird. Bereits am Mittwoch war eine dringende Anhörung in Auckland anberaumt worden, in der der Termin für die Verhandlung festgelegt werden sollte. Vor dem Gericht versammelten sich 100 Impfgegner, um die Eltern zu unterstützen.
Blutdienst: Spenden werden nicht nach Impfstatus gekennzeichnet
Wie der "Guardian" berichtete, wies der Anwalt der Gesundheitsbehörde dort auf die Dringlichkeit in diesem Fall hin. Das Kind hätte eigentlich schon vor mehreren Wochen behandelt werden müssen.
Laut den Eltern leidet das Kind unter einem schweren Herzfehler und muss am offenen Herzen operiert werden. Ihren Angaben zufolge gibt es angeblich mehr als 20 ungeimpfte Personen, die bereit wären zu spenden. Jedoch sei das nicht genehmigt worden.
Der neuseeländische Blutdienst teilte mit, dass gespendetes Blut nicht nach Impfstatus des Spenders gekennzeichnet werde. Es gebe zudem keine Hinweise darauf, dass Impfungen die Qualität beeinträchtigen.
- theguardian.com: Parents refuse use of vaccinated blood in life-saving surgery on baby (englisch)
- nzherald.co.nz: ‘An impasse’: Urgent court hearing for Health NZ and parents who refuse vaccinated blood for baby’s heart surgery