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Models für Adidas-Badeanzüge lösen heftige Debatte aus


Unterstützung der LGBTQ-Gemeinschaft
Models für Adidas-Badeanzüge lösen Empörung aus

Von t-online, lw

Aktualisiert am 20.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Adidas-Model trägt einen Badeanzug: Viele Menschen kritisieren das Unternehmen.Vergrößern des BildesDas Adidas-Model trägt einen Badeanzug: Viele Menschen kritisieren das Unternehmen. (Quelle: Adidas)
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Adidas hat kurz vor Beginn des "Pride Month" eine neue Kollektion herausgebracht. Die Präsentation eines Kleidungsstücks hat eine heftige Debatte angestoßen.

Adidas hat mit seiner neuen Kollektion anlässlich des "Pride Month" Aufsehen erregt. Mit 28 Produkten will sich der deutsche Sportartikelhersteller nach eigener Aussage für die Gleichberechtigung der LGBTQI-Gemeinschaft einsetzen. Doch ein bestimmter Badeanzug – und noch mehr zwei Models, die das Kleidungsstück auf der Website präsentieren – haben eine Welle der Kritik auf sich gezogen.

Das Besondere: Der Badeanzug wird nicht ausschließlich für Frauen beworben, sondern auch für Männer. Die Models, von denen nicht bekannt ist, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen, verkörpern jeweils Eigenschaften, die eher dem männlichen Geschlecht zugeschrieben werden – wie Brustbehaarung und eine Wölbung im Intimbereich.

Pride Month

"Pride" ist Englisch und bedeutet Stolz. Der Begriff soll unterstreichen, dass Menschen stolz auf sich sein können, egal welche sexuelle Identität und sexuelle Orientierung sie haben, und sich nicht verstecken brauchen. Dass der "Pride Month" jedes Jahr ausgerechnet im Juni stattfindet, hat seinen Grund. Mehr dazu lesen Sie hier.

Transphobe Kommentare

Daran stören sich Kritikerinnen und Kritiker, vor allem in den USA, denn auf der dortigen Website von Adidas ist der Badeanzug lediglich unter der Kategorie "Frauen" zu finden. Auf sozialen Medien machen die Menschen ihrem Ärger Luft, teilweise sind die Kommentare zutiefst homo- oder transphob.

Die US-Schwimmerin Riley Gaines beschwerte sich etwa auf Twitter, dass Adidas Frauen auslöschen wolle. Gaines äußerte sich in der Vergangenheit bereits kritisch zur Teilnahme von trans Personen im Sport. Dabei wirbt Adidas bei allen anderen Frauen-Artikeln mit weiblich aussehenden Models. Der Hashtag #BoycottAdidas trendete in den USA seit der Veröffentlichung der "Pride"-Kollektion am 15. Mai auf Twitter.

Die Bewertungen zum Badeanzug auf der Adidas-US-Website sind inzwischen nicht mehr einzusehen. Doch das Produkt hat bei knapp 700 Rezensionen lediglich einen von fünf Sternen. Womöglich hat das Unternehmen den Zugriff gesperrt, weil auch beleidigende Kommentare verfasst wurden.

Gegenteil von Hass und Hetze

Dabei wollte Adidas mit der Kampagne genau das Gegenteil von Hass und Hetze erreichen: Der Badeanzug wurde von dem südafrikanischen Designer Rich Mnisi entworfen. Die Zusammenarbeit mit Mnisi feiere "Selbstdarstellung, Fantasie und den unerschütterlichen Glauben daran, dass Liebe verbindet", schreibt das Unternehmen zu dem Artikel. Mnisi gehört selbst zur queeren Gemeinschaft.

Der Badeanzug und die bewusst ausgewählten Models erhielten neben der Kritik auch viel Zuspruch: Einige Menschen lobten Adidas für seinen Mut und die Bemühungen, Stereotypen aufzubrechen und Geschlechtergrenzen zu verwischen. Sie betrachteten dies als einen Schritt in Richtung einer inklusiveren Modeindustrie.

In Deutschland ist das Kleidungsstück auf der Adidas-Website sowohl der "Männer"- als auch der "Frauen"-Kategorie zugeordnet. Zudem wirbt sowohl in den USA als auch in Deutschland noch ein weiblich aussehendes Model für den Badeanzug. Das Unternehmen äußerte sich bislang nicht zur aktuellen Debatte.

Verwendete Quellen
  • news.adidas.com: "ADIDAS AND RICH MNISI UNVEIL COLLECTION FOR PRIDE 2023" (englisch)
  • adidas.com: Pride Swimsuit
  • adidas.de: Rich Mnisi Badeanzug
  • twitter.com: Beitrag von @Riley_Gaines_
  • thepinknews.com: "Bigots are, unsurprisingly, losing their minds over Adidas’ new trans-inclusive swimwear" (englisch)
  • t-online.de: "Darum feiert die Welt im Juni den 'Pride Month'"
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