Kreuzfahrt-Passagier erhebt Vorwürfe gegen Schiffsarzt: Urlaub ruiniert?

Ein schmerzendes Bein hat einem Briten die Kreuzfahrt vermasselt. Der Schiffsarzt schickte ihn ins Krankenhaus an Land, nun erhebt der Reisende schwere Vorwürfe.

Traumurlaub vorzeitig beendet: Der Passagier eines Kreuzfahrtschiffes wurde auf Anweisung des Schiffsarztes mit einem Hubschrauber der Küstenwache ins nächste Krankenhaus geflogen. Allerdings gegen seinen Willen, denn der Mann behauptet, er sei gar nicht krank gewesen.

Der Brite Stephen Cassidy hatte die luxuriöse Kreuzfahrt zu den norwegischen Fjorden gemeinsam mit seiner Frau gebucht, um ihren Geburtstag und den 40. Hochzeitstag zu feiern. Doch dann kam alles anders.

Nach einer Woche auf Reisen suchte Cassidy, der sich zuvor einer Hüftoperation unterzogen hatte, den Schiffsarzt auf. Er klagte über ein schmerzendes Bein. Der Arzt ging von einer schweren Infektion in der künstlichen Hüfte aus und verordnete die intravenöse Verabreichung von Antibiotika – wie Cassidy später erfuhr, zum Preis von 2.400 Pfund (umgerechnet ca. 2.789 Euro). Drei Tage später informierte der Arzt die Küstenwache und organisierte einen Krankentransport.

Entschädigung gefordert

Per Hubschrauber wurde Cassidy in ein Krankenhaus auf den Shetlandinseln geflogen, nach eigenen Angaben unter Protest. Im Krankenhaus stellten die Ärzte dann allerdings fest, dass es sich lediglich um eine Muskelzerrung handelte. Mit Cassidy wurden noch zwei weitere Männer ins Krankenhaus gebracht, er behauptet, auch sie hätten an Bord eine Fehldiagnose erhalten.

Durch den unerwarteten Hubschrauberflug saß Cassidy nun fest. Er verpasste nicht nur den Geburtstag seiner Frau, sondern musste auch zwei Flüge bezahlen, um zurück nach Hause ins britische Poole zu gelangen.

Dafür fordert er nun eine Erstattung. Der "Mail on Sunday" sagte er: "Ich hatte nicht das Gefühl, eine Infektion zu haben – ich hatte nur ein wundes Bein. Der Arzt hat eine Fehldiagnose gestellt und so viel Unheil angerichtet." Cassidy und seine Frau hatten für die Reise mit der Sky Princess 3.598 Pfund bezahlt (ca. 4.180 Euro). Princess Cruises hat sich bislang nicht detailliert zu dem Fall geäußert, nannte die Anschuldigungen aber "unbegründet".