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Burkini-Verbot im Freibad: Frau wehrt sich gegen Stadt Daaden


Angebliche Virengefahr
Freibad in Daaden verbietet Muslima im Burkini zu schwimmen

Von Tobias Eßer

17.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Frau im Burkini (Symbolbild): In Daaden darf eine Frau so nicht ins Wasser. (Quelle: Konstik via www.imago-images.de)

Wegen angeblicher Virengefahr darf eine junge Muslima in Daaden nicht im Burkini schwimmen. An der Begründung gibt es allerdings Zweifel.

Sie hatte sich extra einen Burkini gekauft, um mit ihren Kindern schwimmen zu gehen. Doch als Yasemin Bayram am Beckenrand des Daadener Freibads stand, verbot ihr das Personal, mit der langen Badebekleidung ins Wasser zu gehen. Die Begründung: Da der Burkini keine "übliche Badebekleidung" sei, verstoße er gegen die Bäderordnung der Stadt.

Auf Nachfrage des Südwest-Rundfunks (SWR) erklärt die Stadt Daaden, es gebe gar kein Burkini-Verbot – nur eben das Gebot, ausschließlich mit "üblicher Badebekleidung" ins Wasser gehe. Damit meint sie kurze Badekleidung, die Arme und Beine nicht komplett bedecke. Grund für die Regel ist, dass das Badepersonal bei allen Gästen des Freibads kontrollieren können soll, ob ansteckende Hautkrankheiten vorliegen. Das gehe bei den Burkinis, die die Haut bis zu den Händen und Füßen bedecken, nicht.

Zweifel an Begründung der Stadt

Es gibt allerdings Zweifel an dieser Begründung. Schon im Jahr 2019 wollte die Stadt Koblenz das Schwimmen mit Burkini wegen der angeblichen Virusgefahr verbieten. Damals argumentierte der Berufsverband der Deutschen Dermatologen etwa, der überwiegende Teil aller ansteckenden Hautkrankheiten komme im Genitalbereich, in Achselhöhlen oder in Hautfalten vor – und sei deshalb auch bei kurzer Badekleidung nicht sichtbar.

Bayram hofft im Gespräch mit dem SWR deshalb, dass die Stadt Daaden noch einlenkt und sie bald mit ihren Kinder schwimmen gehen darf. Die Stadt zeigt sich allerdings uneinsichtig. Sie betont, dass auch alle anderen langen Badebekleidungen, etwa Neoprenanzüge oder spezielle UV-Schutzkleidung, im Freibad verboten seien. Der Streit um den Burkini könnte sich also noch eine Weile hinziehen.

Verwendete Quellen
  • swr.de: "Muslima darf im Freibad Daaden nicht im Burkini schwimmen"
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