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Parmesan soll jetzt einen Chip bekommen


Kampf gegen Fälscher
Hightech-Revolution beim Parmesan

Von t-online, wan

Aktualisiert am 19.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Regale voller Käse (Symbolbild): In einer Kettenreaktion stürzten die Regale mit 25.000 Laiben um.Vergrößern des BildesRegale voller Käse (Symbolbild): In Italien soll Parmesan jetzt mit Mikrochips bestückt werden. (Quelle: xefesenkox/imago images)
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Italiens Käseindustrie kämpft gegen Fälscher. Dabei sollen jetzt auch Mikrochips zum Einsatz kommen.

Der Parmesan-Käse gilt als eines der kulinarischen Aushängeschilder Italiens. Kaum ein Nudelgericht, auf dem der würzige Käse nicht zu finden ist. Doch für die Bekanntheit zahlen die Hersteller im EU-Land einen hohen Preis: Die Käselaibe werden immer wieder gefälscht. Dagegen soll jetzt Hightech eingesetzt werden.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, wollen die Produzenten des Parmigiano-Reggiano, wie der Käse offiziell heißt, die Herkunft technisch sicherstellen. Damit jedem Abnehmer eines Käselaibes klar ist, woher das schmackhafte Stück kommt, soll ein Chip zugegeben werden.

Dieser digitale Ausweis ist so groß wie ein Reiskorn und soll sich neben einem QR-Code in der Rinde des Käses befinden. Wenn er gescannt wird, wird dem Computer eine einzigartige Seriennummer des Käselaibes mitgeteilt.

Bereits 100.000 Käselaibe getestet

"Wir kämpfen weiterhin mit neuen Methoden", sagte Alberto Pecorari, der für den Schutz der Authentizität des Parmigiano verantwortlich ist, der Zeitung. "Wir werden nicht aufgeben." Die Mikrochips benutzen neueste Blockchain-Technologie, wie man sie auch von Kryptowährungen kennt. Dabei werden die Zahlenkombinationen der Seriennummer in einer öffentlichen Datei hinterlegt. So kann ein Käse bis zum Milchproduzenten verfolgt werden. Um sicherzugehen, dass die Technik auch das Altern des Käses übersteht, wurden 100.000 Käseräder ein Jahr lang getestet.

Die Firma p-Chip aus Chicago hat die elektronischen Labels produziert und auch getestet, was passiert, wenn man sie aus Versehen verschluckt. Deren Chef-Techniker Bill Eibon soll sogar einen selbst gegessen haben – ohne Nebenwirkungen. Die Hülle widerstehe der Magensäure, der Fremdkörper werden ausgeschieden, hieß es.

EU schützt Lebensmittel aus bestimmten Regionen

In der EU sind viele Lebensmittel geschützt, vom Parmesan über den Champagner und den Parmaschinken bis hin zu Aachener Printen und Schwarzwälder Schinken. Allen gemein ist, dass sie aus einer bestimmten Region kommen müssen. Da diese Produkte meist auch höhere Preise haben, rufen sie Fälscher auf den Plan. Die Produzenten setzen zunehmend moderne Technik ein. So können Verpackungen mit Scheiben von italienischen Prosciutto di San Daniele, einem Schinken, mit QR-Codes versehen werden. Diese zeigen beim Scannen an, wann und wo der Schinken verpackt wurde.

In der Schweiz geht man sogar noch weiter. Dort wird laut dem Zeitungsbericht bereits an DNA-Methoden gearbeitet. Die Gensubstanz von Milchbakterien, die bei der Käsereifung verwendet werden, sollen ebenfalls Auskunft über die Echtheit geben.

Verwendete Quellen
  • wsj.com: "Next Time You Buy Parmesan, Watch Out for the Microchip" (englisch, kostenpflichtig)
  • agriculture.ec.europa.eu: "Objectives of EU quality systems" (englisch)
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