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Reinhold Messner: Weltrekord aberkannt – so heftig reagiert er


Weltrekord aberkannt
Reinhold Messner reagiert heftig

Von t-online, wan, LMK

Aktualisiert am 26.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Reinhold Messner (Archivbild) kritisiert den Massentourismus am Mount Everest.Vergrößern des BildesReinhold Messner (Archivbild): Er bestieg zwar 14 Achttausender, in mindestens einem Fall soll er aber den Gipfel verpasst haben. (Quelle: Roland Weihrauch/dpa/dpa)
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Er kletterte als Erster auf alle 14 Achttausender. Doch jetzt kam heraus: Mindestens einmal kehrte Reinhold Messner wohl zu früh um.

Er war lange Zeit der erste Mensch, der alle Achttausender erklommen hat. Doch jetzt hat der Weltrekordhalter Reinhold Messner diesen Titel offenbar verloren. Im neuen Guinness-Buch der Rekorde wird der Südtiroler nicht mehr als Rekordhalter geführt.

Stattdessen wird die Ehre Edmund Viesturs zuteil, einem heute 64-jährigen Amerikaner. Er kletterte zwischen 18. Mai 1989 und dem 12. Mai 2005 bis zum Gipfel der 14 Berge, die 8.000 Meter oder mehr über dem Meeresspiegel liegen.

Im gleichen Zug fällt auch der zweite Weltrekord Messners weg. Der Bergsteiger war nämlich angeblich auch der erste Mensch, der alle Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff aus der Flasche erklommen habe.

Messners Antwort auf die Aberkennung

Die Antwort Messners ist eindeutig: "Das interessiert mich nicht, ob mein Name im Guinness-Buch steht", teilte die Bergsteigerlegende der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Er habe nie einen solchen "Weltrekord" für sich reklamiert. "Einen Rekord, den ich nie in Anspruch genommen habe, kann man mir auch nicht nehmen", so Messners Reaktion weiter.

Zum Verhängnis soll Messner laut einem Bericht der österreichischen "Kleinen Zeitung" geworden sein, dass er bei einem Berg nicht ganz bis an den Gipfel gekommen sei. Ein Team von Bergspezialisten hat seit mehreren Jahren Dokumentionen über Gipfelstürmer ausgewertet. Dabei sei herausgekommen, dass auf Bergen wie dem Annapurna oder dem Manaslu in Nepal schon mal nicht klar war, wo sich der tatsächliche Gipfel befindet. Sie seien dann vorzeitig umgedreht. Auch Messner soll davon betroffen sein.

Uneinigkeiten in der Bergsteigerwelt

Dazu kommen die Behauptungen des deutschen Himalaja-Chronisten Eberhard Jurgalski, der Messner schon lange unterstellt, dass er nie den 8.091 Meter hohen Annapurna erklommen habe.

Ihm erwiderte Messner: "Der hat keine Ahnung. Der ist kein Experte. Der hat einfach den Berg verwechselt. Natürlich sind wir auf dem Gipfel angekommen." Zugleich warf er Jurgalski vor: "Da nutzt jemand meine Bekanntheit, um Verschwörungstheorien zu verbreiten."

In mehreren seiner Bücher beschreibt Messner, wie er gemeinsam mit Hans Kammerlander den Annapurna-Gipfel erreichte und sie von dort aus bis auf das Basislager blicken konnten. Jurgalski hingegen kommt auf der Grundlage von Digitaldaten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Gipfelfotos zu dem Schluss, dass vom Gipfel des Annapurna kein Basislager zu sehen sei: "Messner war an einem Punkt 65 Meter vor und fünf Meter unter dem Gipfel", erklärte der Bergchronist der "Kleinen Zeitung".

Rekordbuch ändert die Bewertungsmaßstäbe

Das Guinness-Buch der Rekorde korrigierte jetzt seinen Eintrag zu den "Echten Besteigungen aller 14 Achttausender". "Es wird davon ausgegangen, dass mindestens drei der 14 Gipfel seit vielen Jahren nicht korrekt identifiziert wurden, was dazu führte, dass Bergsteiger – meist ohne eigenes Verschulden – kurz vor dem Gipfel stehen blieben. Viesturs war der erste Alpinist, der nachweislich die wahren Gipfel erreichte", heißt es auf der Webseite des Verlages.

Unter Bergsteigern gilt als Nonplusultra der Himalaja-Gipfelchroniken "The Himalayan Database". Darin steht Messners Annapurna-Expedition, die er 1985 zusammen mit Hans Kammerlander unternahm, weiterhin.

Verwendete Quellen
  • kleinezeitung.at: "Bergsteiger-Legende wird Weltrekord-Titel aberkannt"
  • guinessworldrecords.com: "First true-summit ascent of the 8,000ers" (englisch)
  • Nachrichtenagentur dpa
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