Fensterscheiben lösen sich bei Flugzeug kurz nach Start – kuriose Ursache

Kurz nach dem Start haben sich bei einem Airbus in England Fensterscheiben gelöst. Bei der Ursachensuche stieß man auf Fotoaufnahmen vom Vortag.

Ein britisches Flugzeug musste wenige Minuten nach dem Start wieder umdrehen und landen – aus eher ungewöhnlichen Gründen. Nach Angaben eines Berichts der britischen Behörde für Flugunfälle sei ein Airbus 321 betroffen gewesen, der aber nur neun Passagiere und elf Mitglieder des Kabinenpersonals – darunter ein Lademeister – sowie Piloten an Bord hatte. Er soll Titan Airways gehören, eine Fluggesellschaft, die sich auf Luxusgäste spezialisiert hat.

Es habe sich um einen Charterflug gehandelt, der von London-Stansted nach Florida führen sollte, heißt es in dem Bericht. Die Passagiere, die zur Fluggesellschaft und einem Reiseveranstalter gehörten, sollen in der Mitte des Flugzeugs gesessen und bereits kurz nach dem Start ungewöhnliche Geräusche vernommen haben. "Als das Flugzeug die Höhe FL 100 überschritt und die Sicherheitsgurtschilder ausgeschaltet wurden, ging der Lademeister, der direkt vor den anderen Passagieren gesessen hatte, zum hinteren Teil des Flugzeugs. Er bemerkte den erhöhten Kabinenlärm, als er sich den Ausgängen über den Flügeln näherte."

Dort habe er entdeckt, dass die Fensterverkleidung an der Außenseite in der Luft flatterte und die äußere Fensterscheibe ein wenig nach unten gerutscht war. Der Lärm sei ohrenbetäubend gewesen, berichtete der Lademeister laut Untersuchungsbericht. Der Flugkapitän sei informiert worden, der daraufhin den Steigflug abgebrochen und die Geschwindigkeit reduziert habe. Nach genauerem Inspizieren des Flugzeugfensters wurde entschieden, dass man zurückfliegen wolle.

Fotoaufnahmen waren wohl die Ursache

Die Passagiere wurden laut Bericht vorsorglich auf die Sauerstoffmasken hingewiesen. Diese waren aber nicht nötig und das Flugzeug landete sicher wieder in Stansted. Bei einer Inspektion nach der Landung wurde festgestellt, dass sogar zwei Außen-Fensterscheiben fehlten und eine weitere beschädigt war. Nach Einschätzung der britischen Behörde war die Rückkehrentscheidung richtig. Wäre das Flugzeug höher geflogen, hätte es schlimmere Konsequenzen haben können.

Eine mögliche Ursache könnten Fotoaufnahmen am Tag zuvor gewesen sein. Man habe für die Aufnahmen mit 12.000-Watt starken Lampen das Licht bei Sonnenaufgang simulieren wollen. Diese hätten für mehr als fünf Stunden das Flugzeug angeleuchtet. Die Flugunfallbehörde berichtet, dass dadurch so viel Hitze entwickelt wurde, dass die Fensterverkleidungen schmolzen und sich die Scheiben dann nach dem Start lösen konnten. Weitere Untersuchungen würden angestellt.