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"Costa Concordia": Besatzungsmitglied berichtet von Alkohol- und Drogenmissbrauch


Panorama
Häufig Alkohol- und Drogenmissbrauch auf "Costa Concordia"

Von afp
Aktualisiert am 01.03.2012Lesedauer: 2 Min.
Die "Costa Concordia" ist Mitte Januar auf einen Felsen aufgelaufen und gekentertVergrößern des BildesDie "Costa Concordia" ist Mitte Januar auf einen Felsen aufgelaufen und gekentert (Quelle: dapd)
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Auf Schiffen des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere sollen Besatzungsmitglieder einem Zeitungsbericht zufolge regelmäßig wilde Partys mit übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum gefeiert haben. Die italienische Zeitung "La Stampa" zitierte aus Unterlagen der Ermittlungen zur Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" vor der italienischen Küste. "Die Offiziere und Besatzungsmitglieder waren sehr oft betrunken", sagte demnach ein Besatzungsmitglied, das 2010 zwei Monate lang auf der "Costa Concordia" arbeitete.

"Wir haben uns auf den Partys oft gefragt: 'Wer würde das Schiff retten, wenn es einen Notfall gibt?'", sagte die Frau laut "La Stampa". Auch gab sie an, von einem Besatzungsmitglied sexuell belästigt worden zu sein, das "vollkommen auf Drogen" war. Eine Frau, die 2010 unter "Costa-Concordia"-Kapitän Francesco Schettino arbeitete, als dieser noch auf der "Costa Atlantica" eingesetzt war, sagte aus, sie habe "Korruption, Drogen und Prostitution" gesehen. "Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie Offiziere Kokain eingenommen haben."

Costa Crociere fährt nach eigenen Angaben einen strikten Anti-Drogen-Kurs und testet Besatzungsmitglieder regelmäßig auf Drogenmissbrauch. Ein Test, dem sich Schettino nach dem "Costa-Concordia"-Unglück unterziehen musste, zeigte, dass der Kapitän zum Unglückszeitpunkt keine Drogen zu sich genommen hatte. Es konnte aber ein früherer Kokain-Konsum nachgewiesen werden.

Die "Costa Concordia" war Mitte Januar vor der italienischen Toskana-Küste auf einen Felsen aufgelaufen und gekentert. Bei dem Unglück starben 32 Menschen. Gegen Schettino läuft ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung, Schiffbruch und dem vorzeitigen Verlassen des Schiffs. Zudem wird gegen acht weitere mutmaßliche Verantwortliche ermittelt, unter ihnen drei Mitarbeiter von Costa Crociere.

Wieder ein Unfall auf Costa-Kreuzfahrtschiff

Die Reederei geriet diese Woche wegen einer Havarie ihres Kreuzfahrtschiffes "Costa Allegra" im Indischen Ozean erneut in die Schlagzeilen. Das Schiff konnte nach einem Brand im Maschinenraum zu den Seychellen geschleppt werden, am Donnerstag gingen die mehr als Passagiere und Besatzungsmitglieder an Land.

Die mehr als 600 Passagiere sollten nach ihrer Ankunft auf den Seychellen nach Italien, Frankreich oder Deutschland ausgeflogen werden. Nach Angaben der italienischen Reederei Costa Crociere wird ihnen aber auch angeboten, auf Kosten des Unternehmens bis zu zwei Wochen - die Dauer der geplanten Kreuzfahrt - auf den Seychellen zu bleiben. Etwa 375 haben das Angebot offenbar angenommen.

Die "Costa Allegra" hatte am Samstag Madagaskar verlassen und nahm Kurs auf den Hafen von Victoria, wo sie eigentlich am Dienstag hätte eintreffen sollen, als das Feuer am Montag ausbrach. Der französische Fischtrawler, der den Unglücksort als erstes erreichte, hatte das Kreuzfahrtschiff zunächst in Richtung einer nahegelegenen kleinen Insel geschleppt. Die Behörden befürchteten jedoch, dass dort nicht alle 636 Passagiere und 413 Besatzungsmitglieder versorgt werden könnten.




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