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Windenergie: Erster Offshore-Windpark der Welt in Betrieb


Windenergie
Erster Offshore-Windpark der Welt in Betrieb

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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In der Nordsee ist der weltweit erste Hochsee-Windpark mit zwölf Windkraftanlagen offiziell in Betrieb gegangen. Das 250 Millionen Euro teure Pilotprojekt dient zu Testzwecken für künftige deutsche Offshore-Windfelder. Daneben soll es jährlich 220 Gigawattstunden Strom produzieren. Damit lassen sich umgerechnet rund 50.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Der Windpark ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stromkonzerne EWE, E.ON und Vattenfall. Die größten Windräder erreichen mit 155 Metern fast die Höhe des Kölner Doms. Ihre Rotoren und Naben wiegen bis zu 410 Tonnen, das entspricht etwa dem Abfluggewicht eines Jumbojets.

Wichtige Rolle im Energie-Mix

Bundesumweltminister Norbert Röttgen gab per Knopfdruck das Startsignal für das Pilotprojekt "alpha ventus", 45 Kilometer nördlich von Borkum. "Die Nutzung der Windenergie wird die zentrale Rolle im Energiemix der Zukunft spielen", sagte Röttgen bei der Eröffnung im ostfriesischen Norddeich. Ziel sei es, bis zum Jahr 2030 eine Leistung von 25.000 Megawatt auf hoher See zu erzeugen.

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Fundament in 30 Metern Tiefe

Die zwölf Anlagen der Fünf-Megawatt-Klasse sind vom Festland aus nicht zu sehen. Im Herbst 2008 wurde der erste Bauabschnitt mit der Errichtung eines Umspannwerks in der Nordsee beendet. Im Frühjahr 2009 war das Seekabel an das deutsche Stromnetz angeschlossen. Danach wurden ein Fundamente in 30 Meter Wassertiefe in den Meeresgrund gerammt. Im November 2009 war der Windpark komplett.

Explodierende Kosten

Schlechtes Wetter und der enorme logistische Aufwand hatten das Offshore-Projekt um mehrere Monate verzögert. Die Kosten verteuerten sich um 60 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro. Die Stromkonzerne EWE, E.ON und Vattenfall haben mit "alpha ventus" den ersten Offshore-Windpark unter Hochseebedingungen in der Nordsee gebaut.

Weitere 25 Projekte genehmigt

E.ON und EWE kündigten den Bau weiterer Hochsee-Windanlagen an. Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie wurden inklusive "alpha ventus" bislang 25 deutsche Offshore-Projekte mit insgesamt mehr als 1.650 Rädern genehmigt. 22 Windparks sollen in der Nordsee entstehen, drei davon in der Ostsee. Mehr als 60 weitere Vorhaben sind in Planung.

Baubeginn für Offshore-Park in Ostsee

Aktuell sind zwei weitere Parks im Bau, darunter die "Bard Offshore 1" mit 80 Anlagen in der Nordsee und die "Baltic 1" vor der Ostsee-Insel Darß in Mecklenburg-Vorpommern. Für "Baltic 1" wird am Anfang Mai der Grundstein gelegt. Auf einem Areal von sieben Quadratkilometern sollen von Ende 2010 an 21 Windanlagen mit einer Nabenhöhe von 67 und einem Rotordurchmesser von 93 Metern Strom erzeugen. Mit der jährlich produzierten Strommenge können auch etwa 50.000 Haushalte versorgt werden, so die Die Energie Baden-Württemberg (EnBW). "Baltic 1" wird der erste Windpark vor der deutschen Ostseeküste sein.

Kritik der Umweltschützer

Da Windräder an Land immer mehr Widerstand bei den Bürgern hervorrufen, gelten Windparks auf See als die Zukunft der Stromerzeugung. Allerdings sehen Naturschützer das Projekt auch kritisch: Vögel könnten an den Windrädern verenden, Unglücke mit Schiffen seien möglich. Außerdem musste das Kabel zum Transport des Stroms an Land durch das empfindliche Wattenmeer gelegt werden. Zudem seien die Risiken für die Meeresumwelt zu wenig bekannt. Forscher untersuchen die Auswirkungen des Baulärms bei Rammarbeiten auf Meeressäuger wie Schweinswale. Bisher gebe es auch zu wenig Erfahrungen über Kollisionen von Zugvögeln mit Windrädern.

Quelle: dpa, apd

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