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Hochwasser in den USA | Häuser und Farmen in den USA überflutet


Hochwasser in den USA
Häuser und Farmen in den USA überflutet

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Der Mississippi ist auf einen Jahrhundert-Höchststand angeschwollen und hat Farmen und Wohnhäuser in den USA überschwemmt. Am Montag erreichte der Fluss im Bundesstaat Tennessee eine Breite von knapp fünf Kilometern, sechsmal soviel wie normal. Teile der Stadt Memphis standen unter Wasser, Häuser und Wohncontainer wurden überflutet. Nach Behördenangaben könnte es bis zu einem Monat dauern, bis das Hochwasser zurückgeht.

Rund 150 Spezialisten der Armee sind im Einsatz, um die Deiche entlang des Mississippi zu kontrollieren. Der Fluss ist teilweise für die Schifffahrt gesperrt. Nahe New Orleans im Mississippi-Delta wurden Schleusen geöffnet, um der Flutwelle Raum zu geben. "Es gibt keinen Grund, unseren Dämmen zu misstrauen", sagte Oberst Vernie Reichling vom Armeekorps der Ingenieure. "Wir haben nicht viel Zeit, aber zum Glück sind wir vorbereitet", hatte AC Wharton, Bürgermeister von Memphis, zuvor im Fernsehen erklärt.

"Dieses Wasser ist gefährlich"

Nördlich von New Orleans öffneten Soldaten einen Ablauf des Mississippi, um für Entlastung zu sorgen. Von dort fließt das Hochwasser in den riesigen, aber flachen Pontchartrain-See und dann in den Golf von Mexiko. Das Wasser des Flusses, so fürchten Naturschützer, könnte jedoch den fischreichen See schädigen.

Häftlinge in Louisiana verlegt

Aus dem Staatsgefängnis von Louisiana in Angola, wo auch die Zellen der zum Tode verurteilten Häftlinge liegen, wurden einige Strafgefangene wegen des steigenden Wasserstands vorsorglich in andere Gefängnisse verlegt. Das Gefängnis, in dem 5000 Häftlinge einsitzen, ist an drei Seiten vom Mississippi umgeben. Es wurde zuletzt 1927 überflutet, Evakuierungen wegen Hochwasser gab es aber häufiger, zuletzt 1997.

Fotoshow Mississippi-Hochwasser

Deiche in Memphis halten

Der Scheitel der Flutwelle hat am Dienstag Memphis passiert - und die Dämme haben gehalten. Gegen zwei Uhr morgens (Ortszeit) sei die knapp 14,6 Meter hohe Welle in der Stadt angekommen, berichtete ein Sprecher des Nationalen Wetterdienstes, Bill Borghoff. Die rund 920.000 Einwohner im Großraum der historischen Musikstadt müssen allerdings weiter bibbern: Der Wasserpegel soll sich bis zu 36 Stunden halten.

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"Graceland" nicht betroffen

Elvis Presleys legendäre Villa "Graceland" ist nicht von den Fluten betroffen. "Graceland" ist sicher", sagte der Katastrophen-Einsatzleiter vom Landkreis Shelby, Bob Nations, der Zeitung "Memphis Commercial Appeal". "Wir würden die Hölle mit einer Wasserpistole angreifen, mit mir vorneweg, damit das auch so bleibt."

Präsident Barack Obama erklärte Teile der betroffenen Staaten zu Katastrophengebieten. Die drohende Überschwemmung könnte nach Befürchtungen der Meteorologen schlimmer werden als die verheerenden Fluten von 1937 und 1927. Bei letzterer kamen ebenfalls Hunderte Menschen ums Leben, 700.000 mussten fliehen. Eine Fläche von 70.000 Quadratkilometern wurde damals in den US-Staaten Arkansas, Illinois, Kentucky, Louisiana, Missouri und Tennessee überschwemmt.

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Vor allem im tiefliegenden Delta des Flusses drohe zahlreichen Häusern in den kommenden Tagen und Wochen die Überschwemmung, sagte ein Meteorologe. Ursache des Hochwassers sind heftige Regenfälle im vergangenen Monat, die die ohnehin durch die Schneeschmelze bereits angeschwollenen Flüsse zum Überlaufen bringen.

Historische Wasserstände bereits übertroffen

Nach Angaben des US-Wetterdienstes handelt es sich um das schlimmste Hochwasser im Mississippi-Tal seit 1937, teilweise sind die historischen Wasserstände sogar bereits übertroffen. Damals starben in den Fluten rund 500 Menschen, mehr als 80.000 Quadratkilometer wurden überschwemmt, eine Fläche deutlich größer als Bayern.

Der Mississippi ist mit knapp 3800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er entspringt im nördlichen Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der USA und mündet in den Golf von Mexiko.

Quellen: dpa, AFP

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