Tornado-Alarm Falsche Tornado-Warnung durch Windkraftanlage
Rotierende Flügel von Windkrafträdern können Radaranlagen zur Wettervorhersage empfindlich stören. In den USA wurde bereits Alarm ausgelöst, nachdem die Radar-Software die Bewegungen der Rotoren als Tornado fehlinterpretiert hatte. Torsten Walter, Meteorologe der Meteomedia Unwetterzentrale, bestätigte gegenüber wetter.info, dass sich Windkrafträder und Wetterradar gar nicht gut verstehen.
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Falsche Tornado-Warnung
In der Nähe von Dodge City im US-Bundesstaat Kansas gab es deshalb einen Tornado-Fehlalarm. Kansas ist eine Gegend, in der es häufiger Tornados gibt. Die Meteorologen konnten den Fehlalarm zwar schnell aufheben und auch in einem weiteren Fall, in Des Moines in Iowa, einen Mitarbeiter des Katastrophenschutzes schnell beruhigen. Solche Fälle könnten sich aber in den nächsten Jahren häufen, wenn im Zuge der geänderten Energiepolitik mehr und mehr Windkraftanlagen überall in den USA gebaut werden. Mit der Radar-Software lassen sich zwar hohe Gebäude wie Hochhäuser oder Türme herausfiltern. Da das Radar aber nach großräumigen, rotierenden Bewegung sucht, bleiben Windräder davon ausgenommen.
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Neue Windkraftanlagen im "Tornado-Gürtel"
"Es gibt dieses Problem auch in Deutschland", sagte Unwetterexperte Walter. So werde bei der Installation eines neuen Radars darauf geachtet, dass keine Windkrafträder in der Nähe stehen. Eine Schwierigkeit, vor allem für Walters Kollegen in den USA: Die neuen Anlagen werden wohl bevorzugt in den ohnehin windigen Staaten wie Texas, Oklahoma, Kansas, Colorado und Iowa gebaut, die allesamt im Tornadogürtel liegen. In Texas, wo es die meisten Tornados gibt, gibt es auch die meisten Windenergieanlagen.
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Abschaltung bei drohendem Unwetter
Der Wetterdienst versucht zwar auch ständig, seine Technik zu verbessern, um Irrtümer auszuschließen und Stürme besser von arbeitenden Windräder unterscheiden zu können. Aber es wird auch diskutiert, ob Windkraftanlagen bei heraufziehenden Unwettern nicht besser abgeschaltet werden sollten.
Quelle: wetter.info, dpa, rf