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Corona in Schweden: Trump-Argument – viele Tests schuld an steigenden Fallzahlen


Corona-Risiko
Schweden: Viele Tests schuld an gestiegenen Fallzahlen

Von dpa
Aktualisiert am 29.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell bei einer Pressekonferenz.Vergrößern des BildesDer schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell bei einer Pressekonferenz. (Quelle: Pontus Lundahl/dpa)
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Die WHO hat Schweden nach gestiegenen Zahlen als Risikoland eingestuft. Nach Protest aus Schweden rudert die Weltgesundheitsorganisation wieder zurück.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Schweden zunächst als Risikoland der Coronakrise eingeordnet und hat nach Protesten aus Schweden diese Bewertung neu eingeordnet. Staatsepidemiologe Anders Tegnell hatte zuvor mit Unverständnis auf die Einordnung reagiert. "Das ist leider eine totale Fehldeutung der Daten", so Tegnell im schwedischen Fernsehsender SVT.

Steigende Fallzahlen wegen mehr Tests

Schwedens steigende Fallzahlen, die die WHO als Alarmsignal gewertet hatte, beruhten darauf, dass das Land deutlich mehr Tests durchführe als vorher, sagte Tegnell. Ganz ähnlich argumentiert stets US-Präsident Donald Trump mit Blick auf die deutlich steigenden Infektionszahlen im Land.

"Es ist unglücklich, Schweden mit Ländern zu vermischen, die zuvor überhaupt keine Probleme hatten und offenbar erst am Anfang ihrer Epidemie stehen", sagte Tegnell. Die WHO hätte sich einfach in Stockholm melden sollen, dann hätte man ihr ein detaillierteres Bild der schwedischen Situation geben können, sagte Tegnell.

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Der Leiter des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, hatte am Donnerstag von erneut steigenden Corona-Zahlen in Europa gesprochen. 30 Länder in der europäischen Region hätten im Laufe der vergangenen beiden Wochen wieder steigende Fallzahlen vermeldet, sagte der WHO-Regionaldirektor auf seiner wöchentlichen Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.

Infektionszahlen höher als im Rest Skandinaviens

In elf Ländern habe eine beschleunigte Übertragungsrate zu einem sehr deutlichen Wiederaufleben des Coronavirus geführt. Er nannte Länder wie Armenien, Aserbaidschan oder Albanien, aber auch Schweden. diesen Ländern drohten starke Belastungen für das Gesundheitswesen, wenn nicht entschieden gegen die Ausbreitung vorgegangen werde, so Kluge.

Am Samstag hat die WHO der Verlautbarung eine Fußnote hinzugefügt, die die Darstellung in ein anderes Licht rückt: "In den vergangenen zwei Tagen ist die Zahl der neu bestätigten Fälle in Schweden zurückgegangen. Die Zahl der Todesfälle ist kontinuierlich zurückgegangen, ebenso wie die absolute Zahl der Todesfälle."

Gegenüber schwedischen Medien wurde die WHO offenbar noch deutlicher und ist auf Tegnells Kurs eingeschwenkt . Das öffentlich-rechtliche schwedische Fernsehen zitierte eine WHO-Mitteilung, wonach "die schwedische Regierung die Tests verstärkt hat und dass sich dies in der Statistik neuer Fälle widerspiegelt". Es gebe in Schweden positive Trends, und das schwedische Gesundheitswesen sei in der Lage, die Situation zu bewältigen.

In Schweden hat die Corona-Krise ähnlich früh wie zum Beispiel in Deutschland eingesetzt. Das skandinavische EU-Land hat darauf mit deutlich lockereren Maßnahmen reagiert als die meisten anderen Staaten. Bis heute sind die schwedischen Infektions- und Todesfallzahlen um ein Vielfaches höher als im Rest Skandinaviens.

Update, 29. Juni: Dieser Text wurde nach einem Leserhinweis um die Information aktualisiert, dass die WHO zurückgerudert ist und wie sie sich inzwischen äußert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • WHO: Rede Hans Kluge
  • sverigesradio.se: WHO backar delvis – kallar smittspridningen ”stabil”
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